Immer mehr Berliner Supermärkte und Discounter setzen auf Dachaufstockungen mit Wohnraum.
Eingeschossige Supermärkte mit großflächigen Parkplätzen bestimmen vielerorts das Bild in den Kiezen. Platz, der eigentlich für Wohnraum genutzt werden könnte. Discounter und Supermärkte sollen deshalb vermehrt mit Wohnungen überbaut werden. Lidl hat bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, seine Berliner Verkaufsstellen zu überbauen, im Frühjahr folgte Aldi dem Beispiel. Und auch Rewe und andere Supermärkte planen bei neuen Filialen Wohnungsstockwerke ein.
Auch Wohnungen für Studierende sollen entstehen
Die ersten Mieter haben bereits ihre aufgestockten Wohnungen bezogen, wie die BZ zuerst berichtete. An der Oranienburger Straße in Wittenau wurde demnach ein neuer Aldi-Markt mit gleich zwei Wohn-Etagen darüber errichtet. In Zukunft sollen auch Wohnungssuchende in Mitte, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg von den Discounter-Wohnungen profitieren. Geplant sind unter anderem Einheiten an der Berolinastraße, der Fürstenbergerstraße, an der Pasteurstraße, der Dietzgenstraße sowie an der Holzmarktstraße.
Alleine an der Pappelallee 54 entstehen aktuell 240 neue Wohnungen. An der Invalidenstraße 59 soll über einer Aldi-Filiale zudem Platz für Studentenwohnungen geschaffen werden. Und Aldi setzt auf bezahlbaren Wohnraum. So soll laut einer Unternehmenssprecherin rund ein Drittel der Neubauten mit Sozialwohnungen ausgestattet werden.
Die restlichen Wohnungen werden zu Mieten von zehn bis zwölf Euro je Quadratmeter offeriert. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung begrüßt die Bereitschaft der Discounter und die schnelle Umsetzung der Pläne. Sie hatte bereits vor einigen Jahren das große Potenzial der eingeschossigen Supermärkte für den Wohnungsbau hervorgehoben.
Datum: 9. Dezember 2020, Text: red/kr, Bild: imago images/Jürgen Ritter