Viele Spielplätze im Bezirk müssten modernisiert werden.
Bei den Lichtenberger Spielplätzen gibt es mächtig Ausbau- und Sanierungsbedarf. Das geht aus einer Senats-Antwort auf die kleine Abgeordnetenhaus-Anfrage von Lichtenbergs SPD-Abgeordneten Ole Kreins hervor. Fünfzig Prozent, also 60 der 120 Spielplätze im Bezirk, brauchen dringend Reparaturen und Modernisierungen. Eine Quote, die auch Lichtenbergs Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU) bestätigen kann. „Unsere Spielplätze im Bezirk sind stark überaltert. Momentan sind rund 57% aller Spielgeräte älter als 10 Jahre und sogar über zwanzig Prozent älter als 20 Jahre! Genauso alt sind die Spielplätze allgemein, also auch Platz-, Wege und Fallschutzflächen“, erläutert Nünthel. Bei Spielplätzen kalkulieren Landschaftsarchitekten und Techniker mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von zehn bis fünfzehn Jahren. „Danach sollten Plätze nach Möglichkeit komplett saniert werden“, so Nünthel. Eine Rechnung, nach der jedes Jahr acht bis zehn Plätze neu gestaltet werden müssten. Dafür sollten pro Platz im Schnitt mindestens 300.000 Euro plus Personal zur Verfügung stehen“, so die Aufwandsrechnung des Stadtrates. Im vergangenen Jahr wurde der Spielplatz am Rheinsteinpark und die Fläche an der Ecke Wönnichstraße/ Münsterlandstraße neu ausgestattet. Für das laufende Jahr sind insgesamt 295.000 Euro für Flächen in den Falkenberger Krugwiesen, in der Briesenhorster Straße und der Franz-Jacob Straße vorgesehen. Aus dem Topf für die Spielplatzsanierungen müssen zudem auch Sanierungsmaßnahmen für öffentliche Kindertagesstätten finanziert werden. Insgesamt 517.000 Euro gab es für Sanierungen in den Einrichtungen in der Karl-Vesper Straße, der Massower Straße, der Balatonstraße und der Plonzstraße vom Senat.
Mehr Bedarf
Nünthel weiß, dass diese Mittel nicht ausreichen, um die Gesamtsituation zu verbessern. „2,5 Millionen Euro wären allein für neue Spielgeräte und Ausstattungen insgesamt notwendig. Es ist davon auszugehen, dass der Sanierungsbedarf trotz der bislang zur Verfügung gestellten Mittel nicht signifikant sinken wird, da ja auch die „neuen“ Spielplätze in dieser Zeit in die Jahre kommen werden“, nennt Nünthel die dringenden Bedarfslücken, die noch nicht einmal die Behebung von Vandalismusschäden berücksichtigt. „Diese Schäden spielen aufgrund des Gesamtsanierungsstaus von 2,5 Millionen Euro zwar in der gesamten Sanierungssumme keine ausschlaggebende Rolle, aber immerhin mussten wir bereits aus diesem Grunde Geräte auf dem Spielplatz in der Rüdickenstraße abbauen, die erst kürzlich saniert worden warten“, erklärt Nünthel.
Mehr Geld
Der erhöhte Bedarf an Mitteln ist auch der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft bekannt. Die befürwortet die Fortführung des Kita- und Spielplatzsanierungsprogramms mit hoher „Dringlichkeit für die kommenden Jahre“ in der Anfrage des Abgeordneten Kreins ganz explizit.
Stefan Bartyla, Bild: Getty Images/iStockphoto/ Katarina Gondova