Stadtentwicklung: Widerstand gegen Bebauung der Elisabeth-Aue.
Der Senat möchte für die Elisabeth-Aue die Rahmenbedingungen für den Bau eines neuen Stadtquartiers schaffen. Über 10.000 Menschen sollen in dem neuen Quartier künftig wohnen. Seit Oktober 2015 lässt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt für die Elisabeth-Aue und ihre Umgebung ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeiten. Um die Bürger hier mitzunehmen, fand jetzt die inzwischen zweite Beteiligungswerkstatt statt. Die Ergebnisse dieser Werkstatt sollen später in das ISEK fließen.
„Wir haben deshalb bereits im Frühjahr 2016 mit der öffentlichen Diskussion über dieses bedeutende Berliner Wohnungsbauprojekt begonnen“, erklärt der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Andreas Geisel. Der SPD-Politiker möchte dabei die Elisabeth-Aue nicht isoliert betrachten, sondern auch die benachbarten Ortsteile einbeziehen. Die Elisabeth-Aue liegt zwischen den Ortsteilen Französisch-Buchholz und Rosenthal und hat laut Senat eines der größten landeseigenen Wohnungsbaupotentiale.
Schon bei der ersten Bürgerwerkstatt wurden jedoch die Bedenken gegenüber dem Vorhaben geäußert. Demnach sei für eine „Satelittenstadt“ auf der Elisabeth-Aue weder eine soziale oder kulturelle Infrastruktur vorhanden, dazu gebe es große Defizite beim Thema Verkehr sowie Natur- und Landschaftsschutz. Zwar wurden bei dem zweiten Bürgertreffen neue Ergebnisse aus Natur- und Verkehrsgutachten vorgestellt. Die Kritik an dem Vorhaben bleibt jedoch ungebrochen, Sprachrohr ist der erst im April gegründete Verein Elisabeth-Aue e.V.. Der Verein fürchtet dabei unter anderem um eine der „artenreichsten Vogelhabitate Europas“. Dazu lägen dem jetzt vorgestellten Verkehrsgutachten veraltete Daten zugrunde. „Die Werte sind ein Schnitt aus Gesamt-Pankow und aus einer Zeit, in der man von einer sinkenden Einwohnerzahl Berlins ausging“, heißt es dazu auf der Vereins-Website www.elisabeth-aue.de. Dazu seien die Schadstoffbelastungen bislang nicht ausreichend untersucht worden. Das Fazit des Vereins fällt auch nach der zweiten Bürger-Runde entsprechend nüchtern aus: „Jegliche Bedenken der Bürger werden weggewischt.“
das, Bild: Planergemeinschaft