Kunst: Neue Schau in der Alfred-Erhardt-Stiftung geht an die Nieren.

Die neue Ausstellung „Nature Cultures“ in der Alfred-Erhardt-Stiftung, Auguststraße 75, untersucht die verflochtene Struktur menschlicher und nicht-menschlicher Akteure im 21. Jahrhundert. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den gleichnamigen Begriff der amerikanischen Wissenschaftlerin Donna Haraway, die sich für eine Überwindung der unproduktiven Zweiteilung von Kultur und Natur ausspricht. Die Auswirkungen menschlicher Technologie dringen in alle Bereiche der Umwelt ein und verändern das Gleichgewicht und damit auch den Aufbau dessen, was wir einmal „Natur“ nannten.

Angesichts der großen ökologischen Katastrophen überrascht wiederum die Widerstandsfähigkeit unzähliger Lebensformen auf unserem Planeten. Das Ausstellungsprojekt stellt drei Künstler vor, die den Bereich zwischen Naturwissenschaft und künstlerischer Forschung sowie die Schnittstellen von Kultur und Natur erkunden.

Ästhetische Produktion

Brandon Ballengées professionelle Auseinandersetzung mit dem Niedergang und der graduellen Auslöschung vieler Amphibien verbindet Feldforschung, Bürgerwissen und die Fähigkeit, wissenschaftliche Methoden mit ästhetischer Produktion zu verbinden. Lokale, ortsspezifische Themen aus Zentralamerika, insbesondere Mexiko, stellen die Grundlage für Katya Gardea Brownes hochästhetische Arbeiten in Fotografie und Video dar. Um die bekannte Zweiteilung Natur und Kultur zu überwinden, konzentriert sie sich auf präkoloniale agrikulturelle Praktiken

In ihrer künstlerischen Praxis erkundet Pinar Yoldas wiederum die Verbindung zwischen Technologie und Natur. Die interdisziplinär arbeitende Künstlerin und Wissenschaftlerin ist spezialisiert in Kunst, Architektur, Interface-Design, Informatik und Neurowissenschaften. Die Ausstellung ist vom 2. Juli bis 4. September zu sehen.

mw / Bild: Pinar Yoldas