Bauwerk: Löwenbrunnen verlässt das Wilmersdorfer Rathaus und zieht nach Spandau.
Der Venezianische Brunnen ist nach Jahrzehnten wieder zurück in Spandau. In Kisten erreichte er vor wenigen Tagen das Haus des Kladower Forums, einer Anwohnerinitiative am Kladower Damm 387. Dort wird sich dieser Tage ein Gutachter die Einzelteile genau ansehen, bevor sich eine Bildhauerin mit der Restauration ans Werk macht.
Aufbau wird dauern
Bis er wieder in voller Blüte und Funktion steht, werden allerdings noch ein paar Monate vergehen. Ziel ist es, den Brunnen am 6. Mai 2017 feierlich in Gang zu setzen – pünktlich zur 750-Jahr-Feier von Kladow. „Die Vorbereitungen dazu sind in vollem Gange“, sagt Rainer Nitsch, Vorsitzender des Kladower Forums. Derzeit werde daran gedacht, dem gemeinnützigen Verein den Brunnen als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. „Da sich der Bezirk aber auf Dauer auch von möglichen Zuschüssen zum laufenden Unterhalt des Brunnens entlasten will, kann auch eine Übertragung des Eigentums am Brunnen auf das Kladower Forum erfolgen“, sagt Nitsch.
Stationen des Brunnens
Der aus dem 18. Jahrhundert stammende venezianische Schalenbrunnen war zwischen 1911 und 1972 das Herz im Ausflugslokal Schloss Brüningslinden in Kladow. Nach dem Abriss des bei den Berlinern beliebten Lokals übernahm die Berliner Bank den Brunnen und stiftete ihn 1988 dem Bezirk Wilmersdorf. Dort stand er lange im Innenhof des Wilmersdorfer Rathauses, bis er 2011 wegen der Sanierung des Rathauses schließlich in den Kellern verschwand. Nach Initiative von Bezirksbürgermeister Kleebank und Stadtrat Gerhard Hanke sowie unter Zustimmung der Bezirksparlaments in Charlottenburg-Wilmersdorf hat der Brunnen jetzt den Weg zurück nach Spandau gefunden.
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Spender gesucht
Für die Kosten durch Sanierung und Montage sucht das Kladower Forum Spender. „Ein Kladower bat seine Geburtstagsgäste keine Geschenke mitzubringen und stattdessen für den Löwenbrunnen zu spenden“, erzählt Nitsch.
Daniel Seeger, Bild: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt