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Rehberge – Investor bekundet Interesse – und blitzt beim Bezirksamt ab.

Seit Jahren sorgt der Verfall des einst beliebten Parkcafés mitten im Volkspark Rehberge für Kritik. Dabei gibt es für das seit fünf Jahren leer stehende bezirkseigene Gebäude einen Interessenten. Dieser aber hat vom Bezirksamt eine Absage erteilt bekommen. In einem Schreiben aus dem Büro der Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne) heißt es, die Zukunft des ehemaligen Parkcafés sei noch nicht abschließend geklärt und weiterhin Gegenstand der politischen Diskussionen in der Bezirksverordnetenversammlung. Mehr als 30 Interessenten hatten sich in den vergangenen Jahren für eine Nutzung des Gebäudes angeboten. Die meisten von ihnen wollten die Gastronomie im Park wiederbeleben. Aber auch eine Kita, eine Seniorenfreizeitstätte und eine Taekwon-Do-Schule waren im Gespräch.

Bezirk will Abriss

Für Sabine Weißler aber kam bereits im vergangenen Jahr nur ein Abriss in Frage. „Wegen der erheblichen Sanierungskosten, die durch das Bezirksamt zu tragen wären, sieht das Bezirksamt keine alternativen Nutzungsmöglichkeiten für das Parkcafé Rehberge“, hieß es damals von der Grünen-Politikerin. Nach Protesten von benachbarten Vereinen und ehemaligen Nutzern des Cafés erklärte dann aber die Untere Denkmalschutzbehörde das Gebäude als Teil des Gartendenkmals Volkspark Rehberge für schützenswert. Aktuell wolle das Bezirksamt noch die Einschätzung des Landesdenkmalamts abwarten. Und gibt zudem an: „Mit eine Klärung über Zukunft und mögliche Nutzung des Gebäudes ist in absehbarer Zeit leider nicht zu rechnen.“

Denkmalschutz beachten

Dadurch das sich das Gebäude in einer öffentlichen Grün- und Erholungsanlage befindet, besteht hierfür kein Baurecht. Für eine Weiternutzung wäre auf jeden Fall eine umfangreiche Sanierung notwendig. Zurzeit gebe es lediglich „vage Überlegungen der Renaturierung oder einer denkmalgeschützten Aufbereitung“. Eine gastronomische Nutzung hätte sich laut Grünflächenamt in der Vergangenheit nicht bewährt. Den Interessenten, der unter anderem den Kastaniengarten am Nordufer und den Lindengarten zu beliebten Anlaufpunkten im Kiez entwickelt hat, scheint das nicht abzuschrecken.

Ausstattung vorhanden

Wie der Online-Blog „Weddingweiser“ berichtet, müssen die Betreiber des Traditionsrestaurants Lindengarten dieses wegen nicht ausreichender Toiletten und dadurch entstehender Baukosten aufgeben. Das nötige Know-how und eine komplette Restauranteinrichtung würden sie für die Reaktivierung des ehemaligen Parkcafés also schon einmal mitbringen.

Datum: 24. Juli 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago images/Jürgen Ritter