Statt Aufzügen am Bahnhof Schöneweide bleibt es bei Treppe.

Die heiße Phase der Umbauarbeiten am Bahnhof Schöneweide ist gestartet. Ab sofort bis Dezember 2021 werden die Arbeiten am Bahnhofsgebäude und den dortigen Hauptzugängen mit einem Investitionsvolumen von rund 45 Millionen Euro durchgeführt. Täglich werden dann noch immer rund 43.000 Fahrgäste in dem inzwischen nur noch notdürftig instand gehaltenen Provisorium unterwegs sein. Insbesondere für Menschen mit nur eingeschränkter Mobilität dürfte die Nutzung des Bahnhofs während der Umbauphase sogar noch schwieriger werden.

Die heisse Phase hat begonnen

Sukzessive werden jetzt die bestehenden Eingänge im Bahnhofsgebäude geschlossen. Die Bahnsteige werden in den kommenden Monaten dann nur noch über die Treppen vom Sterndamm aus über jeweils 36 Stufen erreichbar sein. Bis Dezember 2019 sollen dann die Bahnsteigkanten an den Bahnsteigen C und A sowie die Unterführung im Bahnhofsgebäude mit den Treppenanlagen in diesem Bereich zurückgebaut und erneuert werden. Dabei wird immer nur eine Bahnsteighälfte umgebaut, sodass die andere Hälfte weiterhin für den Zugverkehr genutzt werden kann.

Die Barrierefreiheit an der Station während der Umbauphase ist dabei noch immer die größte Sorge vieler Anwohner und Umsteiger. Nach Diskussionen und sogar einem Schlichtungsverfahren zwischen der Deutschen Bahn und dem Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg hatte Verkehrs-Senatorin Regina Günther (parteilos, für die Grünen/Bündnis 90) im Sommer die Finanzierung der Aufzüge durch das Land Berlin zugesichert.

Der Baubeginn dafür blieb jedoch offen und ein entsprechender Auftrag ist bislang bei der Bahn noch nicht eingegangen. Weil spätestens Ende März 2019 der Zugang zu den bisherigen Aufzügen im Bahnhofsgebäude wegen der Sperrung nicht mehr möglich sein wird, drängt nun die Zeit. „Obwohl es eine eindeutige Zusage der Bahn gibt, dass die Aufzüge rechtzeitig fertig sein sollen, bezweifle ich die pünktliche Umsetzung“, berichtet der SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft über seinen Informationsstand.

Dessen Forderung in dieser Angelegenheit ist eindeutig und mahnt zur Eile in der Planung und Umsetzung der Aufzüge.

Keine Anzeichen für den Aufzugsbau

Am Bauzustand der drei Aufgänge am Sterndamm deutet derzeit jedoch nichts darauf hin, dass hier in nächster Zeit Umbaumaßnahmen für die Aufzüg starten könnten. Auch auf der Projektseite der Bahn, die den Zeit- und Maßnahmenplan der Baustelle im Internet darstellt, ist in der vor wenigen Tagen aktualisierten Version noch nichts von den versprochenen Aufzügen zu lesen. Auch eine Anfrage des Berliner Abendblattes an die Pressestelle der Bahn blieb zu diesem Thema unbeantwortet. „Natürlich freut mich sehr, dass der Senat endlich dafür sorgen will, dass der Bahnhof Schöneweide auch während des Umbaus barrierefrei bleiben soll“, erläutert Lars Düsterhöft das Thema. Allerdings wäre schon seit Juli des Jahres klar gewesen, dass die Aufzüge als günstigste und beste Variante hätten gebaut werden müssen.

„Dass jetzt so lange gewartet wurde und man nun nicht mehr viel Zeit für die Umsetzung hat, ist ein Witz“, erläutert der Abgeordnete.

Datum 31. 10. 2018, Text und Bild: Stefan Bartylla