Auswärtiges Amt bestätigt Tod von zwei Schülerinnen und einer Lehrerin aus Charlottenburg.
Bis zuletzt hatten Eltern und Mitschüler gehofft, aber dann bestätigte das Auswärtige Amt die schlimmste Befürchtung: Unter den Opfern des Terror-Anschlags von Nizza, bei dem mindestens 84 Menschen ihr Leben verloren, sind drei Charlottenburger. „Wir haben jetzt leider die traurige Gewissheit, dass bei dem furchtbaren Anschlag, der sich letzte Woche in Nizza ereignet hat, auch eine Lehrerin und zwei ihrer Schülerinnen aus Berlin ums Leben gekommen sind“, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier .
Traurige Gewissheit
Die Klasse der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule war auf Abschlussfahrt – wollte ihr Abitur feiern. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann reagierte bestürzt: „Durch die nunmehr offizielle Bestätigung des Bundesaußenministeriums haben wir jetzt leider die traurige Gewissheit über das, was wir befürchtet haben und vermuten mussten: Wir sind zutiefst bestürzt über den Tod zweier Schülerinnen und einer Lehrerin des ersten Abitur-Jahrgangs der Paula-Fürst-Schule. Eine weitere Schülerin ist verletzt worden. Sie ist in medizinischer Behandlung und außer Lebensgefahr.“
Große Anteilnahme
Offiziell galten die drei Berlinerinnen lange als vermisst. Manche Angehörige reisten sofort selbst nach Nizza, um dort bei der Suche nach Vermissten zu helfen. Die Polizei sicherte in Berlin DNA-Proben, um die Ermittlungen in Frankreich zu unterstützen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller hat mit tiefer Betroffenheit auf die Nachricht reagiert: „Es ist endgültig zur traurigen Wahrheit geworden – die Bestätigung bestürzt mich zutiefst. Es ist also zur Tatsache geworden, dass der Terror erneut Opfer aus unserer Stadt gefordert hat.“ Auf der Internetseite der Schule steht zu lesen: „Bis zur letzten Minute haben wir uns an die Aussage des Auswärtigen Amtes gehalten, dass zwei unserer Schülerinnen und unsere Kollegin nach dem Anschlag in Nizza als vermisst galten. Unsere Trauer in Worte zu fassen, fällt uns schwer. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen, Freundinnen und Freunden und den Schülerinnen und Schülern, die das Geschehen unmittelbar erleben mussten. Wir möchten uns an dieser Stelle für die bereits erwiesene Anteilnahme bedanken.“ Im Berliner Dom versammelten sich am Montag mehrere Hundert Menschen bei einem ökumenischen Gottesdienst, um den Opfern des Anschlags zu gedenken. Michael Müller sprach dort: „Berlin trauert mit den betroffenen Familien und den Angehörigen, mit den Mitschülern und mit den Kollegen. Die Berliner trauern darüber hinaus mit allen Menschen in Frankreich und den anderen Ländern, die durch den Anschlag in Nizza Angehörige und Freunde verloren haben. Wir wünschen all denen Genesung, die durch den Anschlag körperliche und seelische Schäden erlitten haben.“
mh, Bild: Christina Praus