Katzen-Babys werden jetzt aufgepäppelt.

Früh morgens machte eine Mitarbeiterin einer Zoohandlung in Lichterfelde diese schockierende Entdeckung: 20 Katzen waren da in Transportboxen gesperrt vor ihrem Laden-Eingang ausgesetzt worden. Mit dabei: zwei Muttertiere mitsamt ihren Jungen, die zum Teil erst um die acht Wochen alt sind. Die Tiere der Rasse Britisch Kurzhaar wirkten lethargisch, verwahrlost und offensichtlich krank. Nur in einer der beiden Katzenboxen stand ein Wassernapf, die restlichen Tiere hatten überhaupt kein Wasser. Die Transportkisten waren dabei so dicht besetzt, dass die Katzen zum Teil übereinander liegen mussten.

Ärztlich versorgt

Umgehend wurden die Tiere ins Tierheim nach Hohenschönhausen gebracht und dort tiermedizinisch untersucht und behandelt. Ein Jungtier musste sogar eingeschläfert werden – es litt an der gefürchteten Felinen Infektiösen Peritonitis, kurz FIP genannt. „Die Krankheit FIP wird durch ein mutiertes Corona-Virus ausgelöst und verläuft praktisch immer tödlich“, erklärt Tierärztin Stefanie Engert vom Tierschutzverein für Berlin

Schwer vernachlässigt

Viele der Fundkatzen sind unterernährt und in schlechtem Allgemeinzustand. Sie leiden unter Katzenschnupfen und zum Großteil unter Hautpilz und schlimmen Augenentzündungen. Einem winzigen cremefarbenen Katzenkind musste Stefanie Engert in einer Not-Operation sogar ein Auge entfernen. „Das Auge des Tieres war durch  Herpesviren dermaßen geschädigt, dass nichts mehr zu retten war“, sagt die Tierärztin, „uns blieb nur die Operation.“

Mittlerweile geht es der kleinen einäugigen Anastasia und ihren Leidensgenossen etwas besser. Sie werden liebevoll auf der Katzen-Krankenstation des Tierheims aufgepäppelt und individuell betreut. Mindestens zwei Monate müssen sie noch dort bleiben. Wenn sie wieder gesund sind, werden sie geimpft, kastriert und später zur Vermittlung an sachkundige Katzenfreunde freigegeben.

Datum: 17. Juni 2018, Text und Bilder: Tierheim Berlin