Kein einziger Rotlichtverstoß konnte geahndet werden.

Fast jedes Jahr ereignen sich in Berlin rund 15.000 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt werden. Rund 700 dieser Fälle sind darauf zurückzuführen, dass rote Ampeln missachtet werden. Im zweijährlichen Abstand erfragt der Berliner CDU-Abgeordnete Peter Trapp beim Berliner Senat diese Zahlen. In diesem Jahr ergänzte der Spandauer Politiker dieses Thema um eine Anfrage zur Überwachung von Rotlichtverstößen per Blitzersäulen. Demnach gibt es 23 kombinierte Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen in der Stadt – allein zehn dieser Säulen wurden 2018 neu aufgestellt. Für rund 1,1 Millionen Euro leistete sich der Senat diese Anlagen, deren 13 Vorgänger bis zum Jahr 2017 jährlich 47.000 mal Rotlichtverstöße festhielten. Die damals gemachten Blitzerfotos sorgten beim Senat für Einnahmen von 4,3 Millionen Euro.

Mehr Säulen, weniger Verstöße

Und weil es 2017 nur 13 dieser Anlagen gab, hätte man nun doch davon ausgehen können, dass mit 23 Blitzersäulen auch mehr Verstöße geahndet und mehr Einnahmen fließen könnten. Fehlanzeige – so zeigte die Antwort auf Peter Trapps aktuelle Anfrage. Die listete gerade mal 41.225 Rotlichtverstöße an Berliner Kreuzungen für das Jahr 2018. Grund dafür seien die Ausfälle an den neuen und die Standards an den alten Anlagen. „Bis auf den Standort Ernst-Reuter-Platz konnten die neuen Anlagen bisher nur in der Geschwindigkeitsüberwachung eingesetzt werden“, teilt dazu die Senatsverwaltung mit und ergänzt: Ursächlich für die Nullleistungen bei den alten Anlagen seien „technikbedingte Nutzungsuntersagungen durch das Landesamt für Mess- und Eichwesen und nicht mehr vorschriftsgemäße Haltelinienmarkierungen auf den Fahrbahnen“ gewesen.

Kein einziger Rotlichtverstoß

An den vier Blitzersäulen in Tempelhof-Schöneberg, die an der Kurfürstenstraße/An der Urania, an der Potsdamer Straße/Bülowstraße, am Innsbrucker Platz und am Tempelhofer Damm/BAB 100 stehen, wurde demnach in diesem Jahr noch kein einziger auswertbarer Rotlichtverstoß erfasst.

Datum: 25. Oktober 2019, Text und Bild: Stefan Bartylla