NABU – Einladung zum gemeinsamen Zählen.

Der Winter hat um Berlin in diesem Winter bislang einen großen Bogen gemacht. Was das für Auswirkungen auf die hiesige Vogelwelt hat, wird in der bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ausgewertet, die vom 5. bis zum 7. Januar stattfindet. Zum achten Mal ruft der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), alle Naturfreunde dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem NABU zu melden.

Weniger Wintergäste

„Grundsätzlich bedeuten milde Winter, dass weniger Vögel in den Gärten zu sehen sind. Ohne Frost und Schnee können die bei uns überwinternden Vögel auch in Wald und Flur gut Nahrung finden“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Marius Adrion. Städte wie Berlin werden mit ihren zahlreichen Futterangeboten in Gärten und auf Balkonen vor allem dann attraktiv, wenn Schnee und Eis Boden und Bäume bedecken. Ist es im Osten und Norden Europas mild, bleibt meist auch der Zuzug von Wintergästen aus diesen Regionen aus.

Besonders extrem war das Phänomen im vergangenen Winter. Damals wurden gegenüber dem langjährigen Durchschnitt 17 Prozent weniger Vögel während der Stunde der Wintervögel gezählt. „Die diesjährige Zählung wird zeigen, ob das Vorjahr nur ein extremer Ausreißer war oder ob sich ein Trend in unseren Gärten abzeichnet“, so Adrion.

Spatzen an der Spitze

Die Zählung im Vorjahr ergab, dass in Berlin der Bestand mit 37 Vögeln pro Garten seit Beginn der Aktion 2011 nahezu gleichgeblieben ist. Dafür wurden – nach einem ähnlich milden Winteranfang – mehrere Arten deutlich häufiger gezählt als zuvor. Dazu gehörten Stockenten, Bläss- und Teichhühner, Lachmöwen und Kormorane.

Auch Bergfinken, Birkenzeisige und der Seidenschwanz wurden beobachtet – diese Tiere brüten sonst nicht in hiesigen Gefilden. Insgesamt wurden im Januar 2017 rund 58.900 Vögel von 89 Arten von den Berlinern bei der „Stunde der Wintervögel“ gemeldet. An der Spitze standen  im Vorjahr die Haussperlinge, gefolgt von Kohlmeisen, Amseln und Blaumeisen.

Der Meldeschluss für diediesjährige „Stunde der Wintervögel“ ist der 16. Januar. Genauere Hinweise und Informationen finden sich auf der Aktionswebsite der Stunde der Wintervögel. Dort gibt es auch eine genaue Beschreibung für eine exakte Zählung und Ergebnismeldung.

Spezielle Führungen

Auch in diesem Jahr werden in Berlin wieder Führungen und Exkursionen angeboten, um gemeinsam Wintervögel wie Blau- und Kohlmeisen, Finken, Rotkehlchen, Spatzen – und natürlich den Vogel des Jahres – den Star zu beobachten. Die Vogelführungen in Berlin gibt es ab 6. Januar in diversen Bezirken:

6. Januar
Vögel in der Naturlandschaft Marienfelde mit Lothar Gelbicke (NABU Berlin), Treffpunkt für die zweistündige Führung ist um 10 Uhr der S-Bahnhof Buckower Chaussee.

In Reinickendorf führt NABU-Expertin Gabi Krebs von 10 bis 12 Uhr durch die Stunde der Wintervögel. Treffpunkt hier ist die Heiligenseestraße auf der Höhe Am Dachsbau. Die Teilnahme kostet drei Euro pro Person.

7. Januar

Die Führung Wintervögel im Stadtpark Steglitz mit der NABU-Bezirksgruppe Tempelhof-Steglitz starten um 10 Uhr im Stadtpark Steglitz am Brunnen in der Mitte des Parks. Ende: 11.30 Uhr.

Die Vögel im Kreuzberger Viktoriapark können mit Thomas Büchner beobachtet werden. Treffpunkt für ist um 10:30 Uhr am Fuß des Wasserfalls.

Derk Ehlert führt ab 11 Uhr durch die Wintervogelwelt im Großen Tiergarten. Treffpunkt ist die Bahnbrücke am S-Bahnhof Bellevue in der  Bartningallee.

Zum vogelkundlichen Spaziergang über den Friedhof St. Paul lädt die NABU-Bezirksgruppe Mitte ein. Treffpunkt für die zweistündige Exkursion ist um 14 Uhr vor dem Haus Seestraße 124.

Text: Redaktion, Nabu Berlin  Foto: Thinkstock/ istock/Nataba