Berlin Reinickendorf, ehemaliges Strandbad Tegelsee in Tegel Berlin *** Berlin Reinickendorf former beach Tegelsee in Tegel Berlin

Interessenbekundungsverfahren gestartet / Hilfe für Investor gefordert

Die Berliner Immobilienmanagement GmbH hat ein Interessenbekundungsverfahren für das Strandbad Tegel gestartet. Bis zum 13. November können private Interessenten ihre Konzepte für den Betrieb des Traditionsbades einreichen. Seit 2016 ist es geschlossen.

Attraktivität steigern

Die BIM hat das Ziel ausgegeben, kreative Ideen zur Steigerung der Attraktivität mit positiver Ausstrahlung auf den gesamten Bezirk von den Interessenten entwickeln zu lassen. Dabei sind auch Vorschläge für eine Nutzung über den bloßen Badebetrieb hinaus ausdrücklich erwünscht. Der Bezirk soll bei der Weiterentwicklung eng eingebunden werden. „Die Reaktivierung des seit den 1920er-Jahren existierenden Strandbads Tegel für die Freizeit- und Erholungsnutzung ist überfällig“, sagt Sportstadtrat Tobias Dollase (parteilos/für CDU). „Ich begrüße die Initiierung des Interessenbekundungsverfahrens daher zwar, sehe die Übertragung sämtlicher, für den Betrieb des Strandbades erforderlichen Sanierungen an den künftigen Interessenten jedoch kritisch.“

Grundsätzlich seien die Sanierungskosten durch den Grundstückseigentümer zu tragen. Der Sanierungsbedarf zum Weiterbetrieb betrage rund 1,7 Millionen Euro. Hiervon entfielen rund 900.000 Euro auf den Bau einer neuen Abwasserkanalisation und rund 800 .000 Euro auf die Gebäudesanierung. Dollase: „2007 hatten die Berliner Bäder-Betriebe Gelder vom Senat für die Sanierung der Frisch- und Abwasserleitungen und den Fettabscheider des Restaurants erhalten, diese jedoch nicht entsprechend eingesetzt. Nun sollen die Mittel von einem Pächter aufgebracht werden.“

Dollase werde sich dafür einsetzen, dass das Strandbad Tegeler See sowohl den Sportvereinen als auch der Öffentlichkeit das Schwimmen ermöglicht. Die Versorgung mit Schwimmbädern sei nicht auskömmlich. „Dabei ist ein Schwimmbad eine wichtige Einrichtung für das Allgemeinwohl und sowohl Sportstätte als auch eine kulturelle Einrichtung – und leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit.“

Spielraum begrenzt

Felix Schönebeck, der Vorsitzende des Vereins „I love Tegel“ sieht im vorgegebenen Entwicklungsziel einen Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben uns immer für einen ganzjährigen Betrieb ausgesprochen, damit das Strandbad wirtschaftlich betrieben werden kann. Ob Tauchstation, Zeltplatz oder Kletterpark, das Angebot muss erweitert werden.“

Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Investors seien begrenzt, aber es gebe etwas Spielraum. Im Flächennutzungsplan sei das 31.000 Quadratmeter große Grundstück als Grünfläche mit Sportanlagen definiert. Die vorhandenen Gebäude auf dem Areal seien sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Eine geringfügige bauliche Erweiterung sei darüber hinaus vorstellbar. Denkmalschutz bestehe nicht. Um den Investor bei der Sanierung zu unterstützen, fordert die Bezirksverordnetenversammlung die Unterstützung durch das landeswweite Förderprogramm Siwana.

Datum: 11. Oktober 2018. Text: Redaktion. Bild: imago/Jürgen Ritter