Sanierungsfall: Bezirksamt bringt Bauplanung auf den Weg / 2019 soll alles fertig sein.
„Strandbad Wannsee-Ost“: Während der Arbeitstitel jene Mitglieder des Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags, die das Strandbad Müggelsee noch nicht kannten, dazu animieren sollte, Mittel für das Denkmal zu bewilligen, hält manch ein Bezirkspolitiker die Bezeichnung für gar nicht so abwegig. „Mit den acht Millionen Euro, die nun vom Land und vom Bund kommen, stehen die Chancen für ein attraktives Strandbad gut“, sagt die Bezirksverordnete Karin Zehrer (SPD).
Schäden befürchtet
Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) hat jetzt grünes Licht für die erste Ausschreibung zur Bauplanung der Sanierung der Anlage gegeben. Die eingehende Schadensbemessung in Abstimmung mit Natur-, Wasser- und Denkmalschutz sei die Grundlage für die Planung der anschließenden Instandsetzung des Objekts, so Igel. Nach Prüfung der Bauvorhaben durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) können die Arbeiten schließlich starten. Igel betont, dass die denkmalgerechte Sanierung des Strandbadgebäudes priorisiert würde. Bereits im Frühjahr 2017 soll der Rückbau des „Würfels“ mit der Diskothek beginnen können. „Es ist nicht auszuschließen, dass durch den ‚Würfel‘, der seit den 1970er-Jahren eine Großgaststätte beherbergte, Schäden am Denkmal entstanden sind“, sagt Zehrer. Dass das Strandbad mit jährlichen Betriebskosten von 150.000 kämpft, sei vor allem auf den maroden Saunatrakt zurückzuführen, der nun ebenfalls saniert wird.
Das Strandbad, das der Bezirk Treptow-Köpenick vor zehn Jahren von den Berliner Bäderbetrieben übernommen hat, wird auch während der Zeit der Sanierung in Betrieb bleiben können, wird mitgeteilt. Der Abschluss der Arbeiten ist für das Jahr 2019 angedacht.
Auch nach der Sanierung soll das Badevergnügen kostenfrei bleiben. So hat es ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung festgelegt. Seit Jahren greift der Verfall um sich. Einige Gebäudeteile stürzten ein, die meisten Räume wurden zugemauert oder stehen leer. Die Uferkante des Ensembles wurde bereits im vergangenen Sommer saniert. Seitdem ist der gesamte Uferbereich wieder nutzbar.Die Bundestagsabgeordneten Matthias Schmidt und Swen Schulz (beide SPD) sowie Igel haben sich lange dafür eingesetzt, dass das historische Strandbad saniert werden kann. Ende des vergangenen Jahres hatten sie Erfolg: Jeweils vier Millionen Euro werden über den Bundeshaushalt und über den Berliner Landeshaushalt finanziert.
nm/red.,Bild: Ingo Madel