An heißen Tagen werden Besucher aus der Nachbarschaft im Strandbad Grünau bevorzugt.
Im Strandbad Grünau siebt man die Gäste an heißen Tagen derzeit anhand ihres Wohnortes aus. Etwa 15 Postleitzahlen aus dem Großraum Grünau haben laut Geschäftsführung Vorrang. Außerdem haben Familien eine größere Chance, am Strandbad-Türsteher vorbeizukommen, als Jugendliche und größere Gruppen. „Wir dürfen wegen der Corona-Maßnahmen nur 1.200 Gäste einlassen, deshalb mussten wir ein Mittel finden, wie wir den Zugang begrenzen“, sagt André Beyer, einer der beiden Geschäftsführer des traditionsreichen Strandbades.
Einlasspraxis gilt nur bei großem Andrang
Normalerweise finden hier bis zu 3.000 Menschen Platz. Anstatt 1200 Menschen einzulassen und dann den Riegel vorzuschieben, gab es deshalb diese Anweisung. „Wir sehen uns als regionales Unternehmen. Deshalb möchten wir, dass erst einmal unsere Leute, die hier in der Gegend wohnen, eingelassen werden“, so Beyer. Auf der Website des Strandbades ist allerdings kein Hinweis darüber zu finden und auch für die Zukunft nicht geplant. Denn die Grünauer Einlasspraxis gilt nur bei großem Andrang. An Tagen mit weniger Besucherandrang sei jeder willkommen, sagt Beyer.
Ganz klar abgrenzen lässt sich der Einlass anhand der Postleitzahl nicht. Einer Mutter mit Baby werde der Einlass auch ohne Kontrolle des Wohnortes gewährt, erklärt ein Mitarbeiter, der das Tor überwacht. Menschen, die mit der Hitze besser zurechtkommen, würden dagegen eher abgewiesen, wie zum Beispiel Jugendliche. Auch größere Gruppen haben es schwerer, wegen des Lärms, den sie verursachen können. Das Strandbad sei in seiner Tradition auf Familien mit Kindern ausgerichtet, bestätigt Beyer.
Das erste Familienbad in Berlin
Bei seiner Gründung 1908 war es das erste Bad im heutigen Berlin, in dem Frauen und Männer gemeinsam baden durften, und wurde so zum ersten Familienbad.
Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Kuriers.
Datum: 30. Juni 2021, Text: Maria Häußler, Bild: Bild: IMAGO/Jürgen Ritter