Albrecht-Dürer-Gymnasium für Berufsorientierung ausgezeichnet.
Sechs Berliner Schulen hat der Senat jetzt mit dem Qualitätssiegel für exzellente berufliche Orientierung ausgezeichnet. Gewürdigt wurde ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept zur Berufs- und Studienorientierung, so die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), die zu den Partnern zählen. Die Auszeichnung ging an vier Berliner Gymnasien und zwei Integrierte Sekundarschulen. Darunter ist das Albrecht-Dürer-Gymnasium in der Emser Straße. Um gerade Schülern aus bildungsfernen oder sozial benachteiligten Familien den Weg in Ausbildung und Studium zu ebnen, kommt es darauf an, frühzeitig und praxisnah anzusetzen und mehr als das Mindestangebot zu gewährleisten, so die zentrale Botschaft. Genau darum bemüht sich das Team am Albrecht-Dürer-Gymnasium. Zum Beispiel beim jährlichen Studien- und Berufsinformationstag: Beim Speed-Dating kommen Schüler der zehnten bis zwölften Klassen mit Unternehmensvertretern beziehungsweise mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen ins Gespräch: Dabei können sie unter anderem ihre beruflichen Vorstellungen erforschen. Darüber hinaus gibt es Berufsorientierungscamps für Neuntklässler und den freiwilligen Ergänzungskurs Studium und Beruf in der elften Klasse. Die Nachfrage für den Kurs liege aktuell bei drei Klassenstärken, so die Pädagogische Koordinatorin Karin Nix: „Auch wir als Gymnasium kennen die Probleme, die viele junge Leute heute beim Übergang von der Schule in den Beruf haben. Die Schule bündelt Angebote, um eine kontinuierliche Wirkung zu erreichen. Der Migrantenanteil unter den Schülern liegt bei zwei Drittel. Viele Kinder sind die ersten in ihrer Familie, die Abitur machen und studieren.“
Gegen Jugendarbeitslosigkeit
„Scheitert ein Jugendlicher beim Übergang von der Schule in den Beruf, ist eine ,Sozialhilfekarriere‘ wahrscheinlicher als bei einer absolvierten Ausbildung“, erklärt Cornelia Schwarz von der Bundesagentur für Arbeit. „Das frühzeitige Einsetzen der beruflichen Orientierung und die kontinuierliche Begleitung des Prozesses schaffen die Grundlage dafür, dass junge Menschen die Kompetenzen für einen direkten Übergang in Ausbildung, Studium und Beruf entwickeln. Dadurch lässt sich die Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss sowie Ausbildungs- und Studienabbrüche weiter verringern und Jugendarbeitslosigkeit wirksam bekämpfen.“ Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Carl-Zeiss-Schule (Tempelhof-Schöneberg), das Georg-Herwegh-Gymnasium (Reinickendorf), das Lessing-Gymnasium (Mitte), das Sartre-Gymnasium (Marzahn-Hellersdorf) und die Schule am Schloss (Charlottenburg-Wilmersdorf).
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