Senat will öffentliche Anbindung um Nikolaiviertel verbessern.
Das Nikolaiviertel, Berlins ältester, ständig bewohnter Ort, gehört zu den beliebtesten Tourismuszielen in Mitte. Der Bezirk und die zuständige Senatsverwaltung wollen, dass das so bleibt und das Viertel nahe des Roten Rathauses künftig noch besser vermarkten. Das geht aus einer Senatsantwort auf die entsprechende Anfrage des FDP-Abgeordneten Sebastian Czaja hervor. „Die Berlin Tourismus und Kongress GmbH (BTK) kommuniziert und vermarktet das Nikolaiviertel über diverse Kanäle im Rahmen des Tourismusmarketings (Publikationen, Pressematerialien, Website). Außerdem werden die Veranstaltungen der Nikolaikirche und des Ephraim Palais regelmäßig in die Veranstaltungsdatenbank eingepflegt“, so die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.
Touristische Marke
Seit einigen Monaten steht das Nikolaiviertel unter Denkmalschutz. Inwiefern sich diese Ausweisung auf die Besucherzahlen auswirkt, darüber kann der Senat hingegen keine Angaben machen. Das denkmalgeschützte Viertel soll im Rahmen eines Programms, das Mitte als touristische Marke etablieren möchte, verstärkt in den Fokus gerückt werden. Unter der Dachmarke „Berliner Mitte“ sollen Wirtschafts- und Kulturakteure vernetzt sowie ein Regionalmarketing etabliert werden. Mit federführend ist bei diesem Vorhaben der Verein Nikolaiviertel, der unter anderem mit Imagefilmen für den historischen Teil des Bezirks Mitte wirbt.
Mittel erhalten
Außerdem hat der Verein Mittel erhalten, um eine Weihnachtsbeleuchtung zu finanzieren. Auch der benachbarte Alexanderplatz soll wieder lebenswerter werden. Entsprechende Pläne stellte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) gemeinsam mit Innensenator Andreas Geisel (SPD) bei einem Rundgang über den Platz vor wenigen Monaten vor. Zukünftig lotsen dann „Alex-Guides“ mit ihrem „ansprechenden Erscheinungsbild“ Berlin-Besucher über den Platz – auch hinüber zum Nikolaiviertel – und helfen bei Fragen. Gleichzeitig sollen sich Berliner mehr „mit diesem Stadtquartier identifizieren“ können.
Baustelle reduziert
Noch mehr Besucher und eine Aufwertung des Areals erhofft sich der Bezirk auch von der baldigen Eröffnung der neuen U-Bahn-Station „Rotes Rathaus“. Sobald die Baustelle verschwunden ist, so kündigte von Dassel an, sollen die Alex-Guides ihre Arbeit aufnehmen können. Wer das Rote Rathaus passiert, merkt jetzt schon eine Verbesserung an der Dauerbaustelle. Und auch von einer anderen Baumaßnahme dürfte das Viertel profitieren: Der Senat kündigte in dieser Woche an, die geplanten Straßenbauarbeiten an der Grunerstraße bereits im kommenden Frühjahr zu beginnen. Für 18 Millionen Euro sollen rund um den Molkenmarkt Wohnungen, Büros und eine Schule, neue Radwege und Grünflächen entstehen. Eigentlich sollte das Bauvorhaben erst im Jahr 2020 realisiert werden.
Der Verkehr zwischen Mühlendamm und Grunerstraße wird laut Verkehrssenatsverwaltung auch während der Bauzeit auf zwei Spuren je Richtung weitergeführt.
Datum: 29. August 2018, Text und Bild: Katja Reichgardt