Neubau: Richtfest für neuen Kiez mit insgesamt 706 Wohneinheiten.
Wie ein Ufo auf fremdem Stern erhebt sich das neue Stadtquartier über die Ebenen des Mauerparks. Wo es einst heftigen Streit gab zwischen Anwohnern, Aktivisten, Politikern und Investor, herrscht jetzt eine aus Resignation und vorsichtigem Optimismus resultierende Ruhe. Auf dass sich die neuen Nachbarn mit Alteingesessenen wie dem Kinderbauernhof ver- und den sommerlichen Lärm an Flohmarkt- und anderen Tagen klaglos ertragen. Jetzt feierte die den Hut aufhabende Groth Gruppe gemeinsam mit Partnern, Politikern und zukünftigen Bewohnern Richtfest für das 706 Wohneinheiten große Stadtquartier „So Berlin – Wohnen am Mauerpark“. Die Skepsis vor allem auf Weddinger Seite bleibt, denn viele Anwohner befürchten, dass dieses Projekt Auswirkungen auf den Mietspiegel hat und damit indirekt für steigende Mieten im benachbarten Gesundbrunnen sorgt.
Lücke geschlossen
Das neue Wohn-Quartier besteht aus 122 geförderten und 269 frei finanzierten Mietwohnungen, 193 Studentenapartments, 111 Eigentumswohnungen sowie einer Kita mit 80 Plätzen und einem Stadtplatz. 42 der Wohnungen sind seniorengerecht, elf werden durch eine Baugruppe errichtet. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. Das Investitionsvolumen beträgt circa 150 Millionen Euro.
Konzept vereinbart
Mit dem an der Gleimstraße gelegenen Quartier wird eine historische städtebauliche Lücke geschlossen, die durch den Mauerbau 1961 entstand, und eine neue Verbindung zwischen dem Wedding und Prenzlauer Berg geschaffen. Baufläche ist der rund 3,5 Hektar große nördliche Teil einer ehemaligen Gewerbebrache. Durch einen städtebaulichen Vertrag zwischen dem Senat, dem Bezirk und dem damaligen Eigentümer der Fläche, der CA-Immo, wurde ein Gesamtkonzept vereinbart, das neben dem Baurecht im nördlichen Teil des Parks im südlichen Teil eine Parkerweiterung um rund sieben Hektar vorsieht.
Als Ergebnis eines städtebaulichen Workshop-Verfahrens wurde das Büro „Lorenzen Architekten“ mit der Gestaltung des Masterplans beauftragt. Getreu dem Motto „Vielfalt in der Einheit“ entsteht das Quartier in fünf Gebäudeensembles, für deren konkrete Gestaltung neben Lorenzen Architekten noch die Büros Fuchshuber Architekten, Cramer Neumann Architekten, Nöfer Gesellschaft von Architekten sowie Feddersen Gesellschaft von Architekten verantwortlich zeichnen.
Entlang der Bahngleise im Norden entsteht ein Grünzug mit Wegen für Fußgänger und Radfahrer. An der Parkerweiterung, am Ausbau und der Umgestaltung der neuen Parkfläche, arbeitet aktuell die landeseigene Grün Berlin Gruppe, damit 2019 der vergrößerte Park eröffnet werden kann. Natürlich mit den so beliebten Nutzungen im Süden wie Flohmarkt und gastronomische Betriebe, die nun langfristig gesichert sind.
Weitere Infos
Ulf Teichert, Bilder: Groth Gruppe/Ulf Teichert