Endgültig: Sanierungskosten in Höhe von zwei Millionen Euro sind zuviel.

Ende des aktuellen Schuljahres soll endgültig Schluss sein mit dem SportJugendClub an der Barther Straße in Neu-Hohenschönhausen. Die Sanierung des Hauses wäre viel zu kostspielig – auch die aktuellen Heizkosten sprengen jeden hinnehmbaren Rahmen. Damit ist klar, dass eine über zwanzigjährige Geschichte des Clubs im Ortsteil jetzt sein Ende findet, obwohl das Angebot in der ehemaligen Schulkantine einzigartig ist und es in Sachen Sport und Gesundheit stadtweit nichts Vergleichbares gibt. „Wir haben uns bereits vor fünf Jahren nach Alternativ-Standorten hier in der Nähe umgeschaut. Gefunden haben wir aber leider bis heute nichts“, so Mirco Kootz, einer der Betreuer im Jugendclub. Es stimme schon, so Kootz, dass die gesamte Bausubstanz hinfällig sei und dass seit rund zwanzig Jahren nichts Grundlegendes saniert wurde. Kootz betreut seit neun Jahren, seine Kollegin Silke Kobs seit zwanzig Jahren die Jugendlichen im SportJugendClub. „Schon ein komisches Gefühl, wenn damit bald Schluss sein soll“, so Mirco Kootz. Das besondere Angebot im SportJugendClub ist der große offene Bereich mit einem echten Snooker-Tisch und Billard-Tischen. Sogar Bogenschiessen konnte hier angeboten werden. Dazu gab es Projekte, die den Jugendlichen in entspannter Atmosphäre gesunde Ernährung näher bringen sollten. „Klar gibt es Möglichkeiten in der Gegend. Der nächste vergleichbare Club ist dann aber doch etwas weiter entfernt. Die Zukunft muss zeigen, wo sich die Jugendlichen jetzt die Alternativen suchen werden“, so Kootz, der selbst noch nicht weiß, in welche Einrichtung sein Arbeitgeber, der Träger GSJ nach der Schließung des SportJugendClubs ihn schicken wird. Noch haben er und die Jugendlichen das Projekt des SportJugendClubs nicht ganz aufgegeben. „Wir sind offen für alle Lösungen, die den Erhalt des Hauses sichern könnten“, so der Teamer, der bedauert, dass es bislang wenig Rückendeckung vom Bezirk gegeben habe. Auch Vertreter vom Berliner Abgeordnetenhaus hätten kaum weiter helfen können. „Allein in den letzten Monaten habe ich den Club zweimal besucht“, erklärt die SPD-Abgeordnete für Hohenschönhausen, Karin Halsch. Zunächst habe sie Gespräche mit den Mitarbeitern geführt und auf die aktuelle Situation beim Bezirksamt aufmerksam gemacht. Es sei zutreffend, dass der Sanierungsstau am Haus enorm sei – bis zu zwei Millionen Euro soll der Bedarf groß sein. „Diese Mittel kann der Bezirk leider nicht zur Verfügung stellen. Es wurden zwar kurz vor dem Jahreswechsel noch notdürftige Reparaturen getätigt, die aber am schlechten Bauzustand wirklich nichts verbessern konnten“, so Halsch.

Nicht bezahlbar

Für Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer addierte sich die Misere des Clubs auch durch den Umstand, dass die GSJ gGmbH ihre Stellen für Jugendarbeit kürzen muss. „Insgesamt gesehen kann eine Summe von über zwei Millionen Euro zur Sanierung des Hauses aber auch wirklich vom Bezirk nicht gestemmt werden“, so Obermeyer. „Es ist ärgerlich, dass es soweit kommen musste. Der SportJugendClub wird – insbesondere an diesem Standort – benötigt und künftig wohl noch mehr als bisher“, fasst Halsch die bevorstehende Schließung zusammen, die eine große Lücke im Freizeitangebot in Hohenschönhausen hinterlassen wird.

Text und Bild: Stefan Bartylla