Neue Traumberufe für Mädchen und Jungen.

Beim Girls‘ und Boys‘ Day machen Firmen und Ausbildungseinrichtungen auf Berufe aufmerksam, die sonst nicht auf der Wunschliste von Mädchen und Jungen stehen.

Die ist eigentlich nur etwas für Männer! Gemeint ist die Georg-Schlesinger-Schule in der Kühleweinstraße. Das Oberstufenzentrum Maschinen- und Fertigungstechnik bietet neben der Fachhochschul- und Hochschulreife auch die Ausbildung in Berufen wie Industrie- oder Verfahrensmechaniker, Berufskraftfahrer oder Tankwart aus. Kein Wunder, dass hier der Anteil an männlichen Schülern relativ hoch ist. Das zu ändern, ist Ziel des Girls‘Day am 28. April. Mit ihrem Workshop „Metall- und verkehrstechnische Berufe in der Berufsschule“ sollen gezielt Mädchen auf der Suche nach ihrem Traumberuf angesprochen werden.

Fähigkeiten erproben

Auch technische Berufe können Spaß machen
Auch technische Berufe
können Spaß machen

Der Girls‘Day – Mädchenzukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben etwa 1,5 Millionen Mädchen teilgenommen. 2015 erkundeten rund 103.000 Mädchen Angebote in Technik und Naturwissenschaften, mehr als 9.450 Angebote von Unternehmen und Organisationen gab es. Am Girls‘Day erleben die Teilnehmerinnen in Laboren, Büros und Werkstätten, wie spannend die Arbeit dort ist. In Workshops und bei Aktionen gewinnen die Mädchen Einblicke in den Alltag der Betriebe und erproben ihre Fähigkeiten praktisch. Sie erhalten direkte Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte knüpfen. Außerdem werden Öffentlichkeit und Wirtschaft auf die Stärken der Mädchen aufmerksam – sie sollen dieser gut ausgebildeten Generation junger Frauen neue Zukunftsperspektiven eröffnen. Viele junge Frauen haben durch den Girls‘Day eine Ausbildung oder einen Studiengang in ihrem Traumberuf gefunden. Und: Evaluationsergebnisse bestätigen, dass der Girls‘Day positiven Einfluss auf das Image von technischen Berufen bei den Teilnehmerinnen hat.

Neue Berufsfelder

Und weil es in den Zeiten wachsender Gleichberechtigung nicht sein kann, dass Mädchen bevorzugt werden, gibt es seit 2011 natürlich auch einen Boys‘Day. Hier geht es ebenfalls darum, dass Jungen nicht unbedingt in tradierten Berufen eine Ausbildung starten, sondern sich tatsächlich anderen Berufsfeldern zuwenden. So werden zum Beispiel im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich viele Nachwuchskräfte gebraucht. Und Männer sind hier in der Regel sehr willkommen. Neben der Berufserkundung können die Schüler am Boys’ Day auch an pädagogischen Workshops teilnehmen. Hier geht es beispielsweise um männliche Rollenbilder, die Vielfalt der Lebensentwürfe und um die Frage, ob das Modell des männlichen Alleinverdieners nicht längst überholt ist. In den Workshops können die Jungs auch ihre sozialen Kompetenzen wie Team- und Konfliktfähigkeit stärken.

Manfred Wolf / Bild: Torsten George / Bild: Pharma Bayer