„Ikarus“-Jugendjury zeichnet Theater in der Zitadelle und Theater Anna Rampe aus
In diesem Jahr hat im Rahmen des Theaterpreises „Ikarus“ erstmalig auch eine Jugendjury eine Auszeichnung verliehen. Diese ging an die Aufführung „Einmal Schneewittchen, bitte“ vom Theater Zitadelle/Theater Anna Rampe. Es ist ein Puppentheaterstück ab vier Jahren, das durch sein Theater im Theater auch Jugendliche und Erwachsene zu begeistern wisse: „Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Bemerkungen, die die Kleinen nicht stören und die Großen zum Schmunzeln bringen“, begründet die Jury ihre Preisvergabe. „So fragt sich Schneewittchen zum Beispiel, was sie jetzt in Zeiten von #metoo eigentlich für ein Bild abgibt, wenn sie sich vom Prinzen Hons retten lässt.“ Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
Reichlich Humor
Das Ensemble des „Theaters Zitadelle“ erzählt nach eigenen Angaben Geschichten, die sich durch jede Menge Humor und Situationskomik auszeichnen und gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Das Repertoire reicht hierbei von klassischen Kinderstücken wie „Rotkäppchen“, „Das tapfere Schneiderlein“, „Dornröschen“ und „Rumpelstilzchen“ bis hin zu Märchen mit einem neuen Twist wie „Einmal Schneewittchen, bitte!“, wobei Puppen und Schauspieler gemeinsam auf der Bühne stehen. Bereichert werde dieses Angebot von Gastspielen andere Gruppen und freien Theatern aus der Hauptstadt.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Erwachsenenjury des „Ikarus“ ging an „Die Hühneroper“ vom „ATZE Musiktheater“. In diesem musikalischen Theaterstück ab sechs Jahren gackern sich die Darsteller humorvoll durch das eigentlich tragische Thema der Massentierhaltung. „,Die Hühneroper’ ist politisches Theater für die Kleinen und deutet auf Missstände hin. Klärt auf. Sie beleuchtet verschiedene Perspektiven. Macht Lösungsvorschläge. Was will Theater mehr?“, befand die Jury. Seit 2002 ehrt der JugendKulturService mit dem „Ikarus“-Theaterpreis jährlich herausragende Leistungen im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters.
Datum: 14. November 2018. Text: Redaktion. Bild: Kay Herschelmann