Ein Jahr nach dem Tod eines Achtjährigen hat sich am Brunsbütteler Damm nichts getan.

Vor einem Jahr wurde der achtjährige Constantin getötet, als er mit seinem Fahrrad bei grüner Ampel auf die Kreuzung Nauener Straße/Brunsbütteler Damm fuhr. Ein Lkw-Fahrer bog nach rechts ab und überrollte den Jungen im Beisein seiner Mutter. „Trotz anderslautender Ankündigung bleibt die gefährliche Kreuzung seitdem unverändert“, kritisiert der ADFC Berlin.

Mit einer Mahnwache gedachte der Verein des ersten Todestages von Constantin am Donnerstag und fordert einen raschen Umbau der Kreuzung. Zeitnah nach dem Unfall hatten die Verkehrslenkung Berlin und das Bezirksamt die Kreuzung geprüft. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz kündigte an, die Haltelinie für Radfahrer auf der Nauener Straße einige Meter weiter nach vorn und damit unmittelbar an den Brunsbütteler Damm zu versetzen. Außerdem sollte ein Schutzblinker installiert werden, um auf den querenden Rad- und Fußverkehr aufmerksam zu machen.

Diese Maßnahmen sollten im zweiten Quartal dieses Jahres fertiggestellt werden. Doch noch immer hat sich an der Kreuzung nichts verändert. Der ADFC fordert die sofortige Umsetzung der versprochenen Maßnahmen. Daniel Pepper, im Vorstand zuständig für Verkehrssicherheit: „Die Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmern an der Kreuzung müssen dringend verbessert werden. Für zu Fuß gehende ist keine Querungsmöglichkeit über den Brunsbütteler Damm auf der Westseite des Knotens vorgesehen. Hier muss unbedingt nachgerüstet werden!“

Die FDP-Fraktion fordert das Bezirksamt auf, sich beim Senat dafür einzusetzen oder gemeinsam mit diesem Spandau zu einem Pilotbezirk für ein Fahrrad-Warnsystem für rechtsabbiegende Lkw zu machen. Als Beispiel könnte hierbei das „Bike-Flasch-System“ in Garbsen in Niedersachsen dienen. Der Antrag ist am 18. Juni Thema im Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grünflächen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rathaus Spandau (Carl-Schurz-Straße 2/6, Raum 202).

Datum: 13. Juni 2019. Text: Redaktion. Archivbild: Nils Michaelis.