CDU fordert klares Bekenntnis vom Bezirksamt.
Frisches Obst und Gemüse vom Land, womöglich aus der Region: Solche Angebote sind in der Großstadt zunehmend gefragt. Auch deswegen schätzen viele Anwohner den Wochenmarkt auf dem Ludwig-Beck-Platz. Wenn dienstags und freitags Markttreiben herrscht, wird der Platz mit Leben erfüllt. Viele sorgen sich allerdings um die Zukunft des Marktes. Der Grund: Zwischen Herbst und Frühling kommen deutlich weniger Besucher.
Dürre Antwort
Kürzlich hat die CDU-Fraktion beim Bezirksamt – dem Betreiber des Marktes – angefragt, wie es mit dieser Einkaufsmöglichkeit weitergeht. In dürren Worten weist Stadtrat Michael Karnetzki (SPD) jegliche Pläne, den Markt zu schließen, von sich. Ein direktes Bekenntnis zu seinem Erhalt gibt er allerdings nicht ab. Ebenso wenig nennt er Möglichkeiten, wie der Bezirk den Wochenmarkt stärken könnte. Das nährt Spekulationen. Bernhard Lücke von der CDU-Fraktion ist unzufrieden: „Viele Menschen sind in Sorge, doch der Bezirk äußert sich nur vage, wir brauchen mehr Klarheit.“ Lücke hätte sich gewünscht, dass Karnetzki in der Vergangenheit mehr für den Moltkemarkt geworben hätte: „Seine Ankündigung vom vergangenen Jahr, die Standgebühren nicht zu erhöhen, genügt nicht.“ Ein Manko sieht er darin, dass die Stelle für die Marktverwaltungsleitung im Bezirksamt derzeit unbesetzt sei. Aus Sicht von Lücke steht einiges auf dem Spiel. Nicht nur für die Identifikation der Anwohner mit ihrem Kiez sei der Moltkemarkt wichtig, wie auch die anderen Wochenmärkte, wie zum Beispiel am Kranoldplatz. Obendrein würden sie Alternativen zum Lebensmittelangebot in den Supermärkten bieten. Lücke: „Nach der Übernahme von Kaisers durch Edeka wird dieses wahrscheinlich noch standardisierter.“ Lücke macht aber auch bauliche Gestaltung des Ludwig-Beck-Platzes für die Besucherflaute verantwortlich: „Vor dem Umbau war der Moltkemarkt für die Anwohner attraktiver.“
Nils Michaelis, Bild: imago/Schöning