Viele fürchten sich vor der Steuererklärung, dabei gibt es viel Geld zu sparen. Foto: IMAGO/Zoonar
Viele fürchten sich vor der Steuererklärung, dabei gibt es viel Geld zu sparen. Foto: IMAGO/Zoonar

Viele Millionen Bundesbürger stehen jedes Jahr vor dem gleichen Problem. Sie müssen ihre Steuererklärung fristgerecht abgeben. Der Zeitdruck in Verbindung mit verpassten Chancen infolge von Unwissenheit sorgt immer wieder für zu hohe Steuerzahlungen. Dabei wäre es mit ein bisschen Aufwand möglich, zu viel bezahlte Steuern zurückzufordern.

Einfacher als gedacht

Die Steuererklärung ist für viele Bürger ein wahres Schreckgespenst. Immer wieder schiebt man den lästigen Papierkram auf, um letztendlich in Eile die lästige Pflicht mehr oder weniger korrekt auszuführen. In Brandenburg sind zum Beispiel bis jetzt noch nicht alle Grundsteuererklärungen eingegangen, obwohl die Frist längst abgelaufen ist. Die Bequemlichkeit kostet jedes Jahr viele Tausend Menschen bares Geld, denn in vielen Fällen behält der Staat zu viel bezahlte Steuern ein.

Dabei ist die Sache mit der Steuererklärung nicht so kompliziert, wie viele meinen. Wer clever ist, nutzt zum Beispiel die digitale Steuererklärung. Die Daten bleiben gespeichert und werden im darauffolgenden Jahr lediglich ergänzt und geändert. Die digitale Steuererklärung eignet sich für viele verschiedene Arten von Steuern. Die bekannteste ist die Einkommenssteuererklärung. Leider oft nicht genutzte Freibeträge und Pauschalen senken die steuerliche Belastung. Zudem ist es möglich, spezielle Einkommensteile und Ausgaben gesondert zu berücksichtigen. Nur so nutzt man alle potenziellen Steuervorteile effektiv.

Werbungskosten im Steuerrecht

Ein wichtiger Aspekt bei der Einkommensbesteuerung sind die Werbungskosten. Es handelt sich dabei um Aufwendungen bei einer selbständigen oder beruflichen Tätigkeit. Diese mindern das Einkommen und bringen steuerliche Vorteile, indem es möglich ist, die durch die Berufsausübung entstandenen Kosten abzusetzen und die Steuerlast dementsprechend zu mindern. Zu den Werbungskosten gehören zum Beispiel Ausgaben für Arbeitskleidung, Bewerbungskosten, Fortbildungskosten, Fahrtkosten, aber auch Kontoführungsgebühren bis zu einem bestimmten Betrag.

Nicht zu versteuerndes Einkommen

Darüber hinaus gibt es Einkünfte, die man nicht versteuern muss. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Steuerfreibetrag. Erst wenn die Einnahmen höher sind, werden Steuern fällig. Steuerfrei ist auch ein Lottogewinn. Die Höhe spielt hierbei keine Rolle. Gewinnt jemand drei Millionen Euro im Lotto, dann muss er hierfür vorerst keine Steuern bezahlen. Das Geld steht dem Gewinner in der vollen Höhe zu. Es landet ohne Abzüge auf dem Konto. Auch auf Erbschaften und Schenkungen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag sind keine Steuern zu

entrichten. Das trifft auch auf kleinere Einnahmen zu, die auf Liebhaberei beruhen, beispielsweise auf den gelegentlichen Verkauf von Selbstgebasteltem auf Hobbymärkten. Steuerfrei sind darüber hinaus soziale Leistungen, beispielsweise Kindergeld, Erziehungs-, Wohn- und Arbeitslosengeld. Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit kann man ebenfalls steuerfrei erwirtschaften. Steuerpflichtig sind allerdings viele passive Einkommen, beispielsweise Miet- und Zinseinnahmen.

Wer im Glücksspiel oder beim Lotto eine hohe Summe gewinnt und das Geld anschließend gewinnbringend investiert, was durchaus sinnvoll ist, zahlt auf die damit erwirtschafteten Einnahmen Steuern. Mit dem Lottogewinn gekaufte Kapitalanlagen und Investitionen fallen ebenfalls unter das Steuergesetz. Im Endeffekt verdient der Staat beim Lottogewinn dann doch wieder mit. Wer seinen Lohn versteuert und davon eine Immobilie erwirbt, wird zum wiederholten Male zur Kasse gebeten. Auf die Handwerkerkosten und das Baumaterial entfällt Umsatzsteuer, es gibt eine Grunderwerbs- und eine jährlich anfallende Grundsteuer.

Fazit: Viele Menschen machen bei der Einkommenssteuererklärung den Fehler, dass sie aus reiner Bequemlichkeit auf die genaue Überprüfung verzichten. Sie schöpfen die Möglichkeiten der Freibeträge nicht voll aus und verzichten so auf viel Geld.

Text: red