Im Livestream zeigt das Deutsche Theater “Selbstvergessen”, ein Stück über Demenz und die Suche nach Erinnerungen.
Wenn wir der sind, der wir einmal waren, wer sind wir, wenn wir uns vergessen? Was hat Identität mit Erinnern und was hat Vergessen mit Verlust zu tun? Was bedeutet es, ganz im Jetzt zu leben ohne Vergangenheit? Totaler Selbstverlust?
Livestream am 17. April und 21. April
Mit diesen Fragen beschäftigt sich „Selbstvergessen“, eine Produktion des Jungen Deutschen Theaters. Livestream-Premiere ist am 17. April, um 19 Uhr. Die folgende Livestream-Vorstellung findet am 21. April, um 19 Uhr statt. Im Anschluss an den zweiten Stream gibt es ein Nachgespräch mit den Spielern Paula Aschmann, Dimitrije Parkitny, Nike Strunk und Regisseur Gernot Grünewald, moderiert von Dramaturgin Birgit Lengers.
Vergessene Erinnerungen
Sechs junge Menschen zwischen zehn und 19 Jahren, deren Großeltern an Demenz erkrankt sind, haben sich auf die Suche nach den Lebenserinnerungen gemacht, Fragen gestellt, nachgeforscht, festgehalten. Zurückschauende, lückenhafte, sich auflösende Lebenserzählungen treffen auf Fotos, Ton- und Videoaufnahmen aus Familienarchiven.
Aus den Recherchen entsteht ein Kaleidoskop voller Kindheitserinnerungen und Geschichten des Vergessens durch Beschreibungen einer Krankheit in ihren sehr unterschiedlichen Verläufen. Parallel begegnen wir den Zukunftsträumen der jungen Spieler, die gerade beginnen ihr Leben zu entwerfen: Was möchte ich mit 15, 30, 60 erleben? Was erinnern, wenn ich 70 bin?
Selbstvergessen war schon vor Probenbeginn als Livestream konzipiert. Es ist ein Versuch, das, was Theater ausmacht, ins Digitale zu übertragen: das singuläre Miteinandersein im gleichen Augenblick.
Datum: 18. April 2021, Text: ast, Bild: Arno Declair