Der Schachbrettfalter ist Schmetterling des Jahres 2019.
In der Nähe blütenreicher Wiesen fühlt er sich besonders wohl, der wunderschöne Schachbrettfalter. Am liebsten trinkt er den Nektar violetter Blüten wie Flockenblume, Kratzdistel oder Skabiose. In manchen Teilen Deutschlands findet man ihn nur noch sehr selten. Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat ihn gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen zum Schmetterling des Jahres 2019 gekürt. Damit möchte die Stiftung darauf aufmerksam machen, dass diese Schmetterlingsart bedroht ist. Und zwar durch intensive Landwirtschaft.
Zarte Gestalt
Sein einzigartiges Muster gibt dem Schachbrettfalter seinen Namen. Seine Flügel sind auf der Oberseite schwarz oder dunkelbraun und weiß gefärbt und wirken wie ein Schachbrett. Die Unterseite der Flügel ist weniger kontrastreich und zeigt mehrere dunkle und helle Augenflecken. Vier bis fünf Zentimeter beträgt die Spannweite der zarten Schönheiten. Damit gehören sie zu den mittelgroßen Faltern.
Zu frühe Mahd
Nährstoffarme, aber blütenreiche Wiesen sind entscheidend für das Vorkommen dieser Schmetterlingsart. Nur auf den Wiesen, die bis Ende Juli noch nicht gemäht wurden, lassen Weibchen ihre Eier einzeln zu Boden fallen, teilweise während des Fluges. Solche Wiesen sind aufgrund von Düngung und einer frühen Mahd allerdings in vielen Teilen Deutschlands selten geworden. Während das Schachbrett in Nordrhein-Westfalen im Weserbergland, der Eifel und im Siebengebirge noch ungefährdet ist, findet man den Schmetterling im Münsterland nur noch sehr selten. In Deutschland ist die Art derzeit noch nicht gefährdet, aber rückläufig. Um dem schönen Falter zu helfen, ruft die BUND NRW Naturschutzstiftung dazu auf, Wiesen mosaikartig zu mähen und Randstreifen von Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben auch mal stehen zu lassen. Im Siedlungsbereich können Gartenbesitzer nährstoffarme und trockenwarme Wiesen für den Falter anlegen. Da Schachbrettfalter schon auf kleinen Flächen in größerer Anzahl leben können, helfen bereits kleine Inseln, um die Art zu schützen.
Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der Arten aufmerksam zu machen. Nur ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.
Datum: 03. Mai 2019, Text: Sara Klinke, Bild: E. Dallmeyer