Wirtschaft: Star-Architekt Rem Koolhas verpasst dem Luxustempel am Tauentzien ein riesiges Panoramadach.
Das KaDeWe wird zur Dauerbaustelle: „Im Frühjahr wollen wir mit dem Umbau unseres Hauses starten und er wird voraussichtlich sechs bis sieben Jahre dauern“, kündigt Kaufhaussprecherin Nele Mensing an. Regie bei der intensiven Schönheitskur für den Luxustempel am Tauenzien führt der renommierte niederländische Star-Architekt Rem Koolhas.
Neues Handelsmodell
Nach den Plänen des Harvard-Professors wird das Gebäude (60.000 Quadratmeter Verkaufsfläche) vom Erdgeschoss bis zum Dach in vier Quadranten unterteilt. So entstünden praktisch „vier Kaufhäuser unter einem einzigen Dach“, heißt es in einer Mitteilung des KaDeWe. Jedes Viertel will mit seinen jeweiligen Angeboten eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen: Jung, experimentell oder klassisch. Mit dem Umbau reagiert das 108 Jahre alte Kaufhaus auf Entwicklungen, wie die Globalisierung und die digitale Revolution. Es gelte nun, eine Alternative zum etablierten Einzelhandelsmodell zu konstruieren; ein Modell, das die Beziehung des Kaufhauses zu seinen Kunden und zu seiner städtischen Umgebung neu definieren könne.
Außerdem sollen sich die Kunden nach dem Umbau auch besser zurechtfinden. Bisher sei die Wegeführung durch das Haus doch sehr kompliziert. „Das heutige KaDeWe ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt ein Mitarbeiter. Jedes Viertel bekommt einen eigenen Eingang und jede Etage ist durch unterschiedlich gestaltete Rolltreppenabschnitte erreichbar. Auch die Schaufenster sollen vergrößert und der Haupteingang neu gestaltet werden. Als größte Attraktion verpasst Koolhas dem KaDeWe ein riesiges Panoramadach, das einen atemberaubenden Blick über die Stadt verspricht. Darunter sind eine Bar, ein Restaurant und ein Garten für Open-Air-Veranstaltungen geplant. Die Gastronomie der imposanten Dachterrasse ist auch außerhalb der KaDeWe-Geschäftszeiten geöffnet. Zwei Fahrstühle, die sichtbar an der Fassade angebracht sein werden, bringen die Gäste direkt von der Straße unters Dach.
Erlebniswelten schaffen

Philip Aubreville / Bild: OMA
