Im kommenden Jahr starten die Bauarbeiten in dem Volkspark.

Wege, Zugänge und Freiflächen rund um den Schäfersee sind in die Jahre gekommen. Das soll sich ändern. Dieser Tage kürte die Jury den Sieger des landschaftsplanerischen Wettbewerbs, den der Senat in Zusammenarbeit mit dem Bezirk ausgelobt hatte.

Das Planungsbüro Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH erhielt den ersten Preis. Das Preisgericht würdigte die Arbeit „aufgrund ihrer Klarheit in den einzelnen Zugängen“. Damit würde das Wasser für die Bevölkerung erlebbar werden. „Bindeglied zwischen den Blickpunkten ist der umlaufende Uferweg, der in seiner Gestaltung die verschiedenen Funktionen als Fuß-, Rad- und Erholungsweg in herausragender Form erfüllen wird.“ Ebenfalls wurde der Umgang mit den „sensiblen Bereichen“ des Sees hervorgehoben. Dadurch sei neben der Erholungsfunktion auch dem Biotop und dem Naturschutz Rechnung getragen.

Stufen zum Sitzen

Und das ist konkret geplant: Zunächst werden die Eingangsbereiche zur Residenzstraße im Osten und zur Stargardtstraße im Norden hin umgestaltet. Auf der östlichen Seite ist eine Uferpromenade vorgesehen, deren Stufen ins Wasser führen und zum Sitzen einladen sollen. Im Bereich der Zufahrt zur „Resi“ werden Auto- und Fußverkehr besser voneinander getrennt.

Am Nordufer wird eine neue Aussichtsplattform errichtet. Zudem soll rund um den Schäfersee das Wegesystem umgebaut und durch Naturstationen ergänzt werden. „Für den nördlichen und den östlichen Bereich steht die Finanzierung“, sagt Marius Helmuth-Paland, der Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Denkmalschutz im Bezirksamt. „Wir hoffen, im nächsten Jahr bauen zu können.“ Für Detailplanungen und erste Bauarbeiten stehen in diesem Jahr 240.000 Euro, im Jahr 2020 dann 950.000 Euro für den Eingangsbereich an der Residenzstraße zur Verfügung.

Naturschützer alarmiert

Lediglich als „Ideenraum“ gilt bislang der südliche und westliche Bereich des Sees. Der Naturlehrpfad am Westufer soll deutlicher vom Biotop abgerückt und letzteres durch einen Zaun geschützt werden. Auf der westlichen Seite ist unter anderem angedacht, in Sichtweite des Röhrichtbestandes die Aussichtsplattform wiederherzustellen.

Diese und eine weitere Ankündigung, Sichtachsen im Grünen einzurichten und „Angsträume“ zu entschärfen, hat die Projektgruppe Schäfersee auf den Plan gerufen. Diese befürchtet, dass die ohnehin schrumpfenden Brutbestände der Vögel am südwestlichen Ufer weiter zurückgehen. Ulf Wilhelm (SPD) und Andreas Rietz (Grüne) vom Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt gehen hingegen davon aus, dass die Planungen sowohl Naturschutzbelange als auch Naherholungsaspekte berücksichtigen. So auch Helmuth-Paland: „Das Gelände am Schäfersee ist ein Volkspark, man kann es nicht allein von der Warte des Naturschützers aus betrachten“, betont er.

Die Neugestaltung der Parkanlage läuft über das Städtebaufördergebiet „Aktives Zentrum Residenzstraße“. Sämtliche Wettbewerbsbeiträge können noch bis zum 15. Februar in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Württembergische Straße 6, Raum 560, besichtigt werden. Die Öffnungszeiten: montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr. Mehr zum Projekt gibt es hier.

Datum: 7. Februar 2019. Text: Nils Michaelis. Grafik: Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH