Ein Programm des Bezirksamts unterstützt Kinder aus zugewanderten Familien.
Noch immer leben viele europäische Staatsangehörige mitten in Deutschland unter unwürdigen Bedingungen. Oft trifft es vor allem die Kinder, die keine Chance auf Bildung, gesunde Entwicklung und ein glückliches Aufwachsen haben. Mit einer Förderung der Europäischen Union und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales will das Bezirksamt Neukölln frühzeitig Brücken zur Integration bauen.
Kinder im Fokus
Im Fokus des im Januar 2016 gestarteten Projektes „EU FIT IN – Europäische Familien Integration in Neukölln“ stehen besonders die Kinder zugewanderter Unionsbürger aus Südosteuropa, teilt das Bezirksamt mit. Seit 2011 engagiert sich der Bezirk für diese Personengruppe und fördert den Kontakt zur frühen Bildung und sozialer Unterstützung. Neben der Unterstützung bei der Kitaplatzsuche und während der Eingewöhnungszeit werden die Familien im Bedarfsfall auch zu Vorsorgeuntersuchungen begleitet, um die gesundheitliche Lage der Kinder einschätzen und verbessern zu können.
Jugend- und Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU): „Für Familien aus Südosteuropa ist eine frühe Förderung in der Kita besonders wichtig, damit die Kinder bessere Entwicklungschancen haben. Sie haben aber oft noch mehr als andere Familien Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Oft fehlt anfangs auch das Verständnis, warum eine Kita wichtig für ihr Kind ist. Je früher wir helfen, desto höher ist die Chance, dass diese Familien und ihre Kinder ihren Platz in der Gesellschaft finden.“
Der Neuköllner Projektverbund besteht aus drei freien Trägern der Jugendhilfe und dem Jugendamt als fachliche Steuerung. So konnten im Jahr 2016 411 Personen beraten und 296 in passende Angebote vermittelt werden. Schwerpunkte der Beratung waren Kitaplätze, Gesundheitsförderung und Sprachentwicklung. Es wurden aber auch grundlegende Hilfestellungen zur Anbindung an andere Institutionen bei Wohnungsnot oder fehlender Krankenversicherung angeboten. Das Projekt wird für die Dauer von drei Jahren mit insgesamt knapp 850.000 Euro aus dem „Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen“ (EHAP) der Europäischen Union gefördert. Weitere Mittel kommen aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Eigenmittel der Träger und Landesmitteln. Zusätzlich finanziert der Bezirk anteilig eine Personalstelle für die Koordination des Projektes.
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