Tegel: CDU-Abgeordneter ist verärgert über eine Senatsantwort.
Mit Verärgerung reagierte der Wahlkreisabgeordnete für Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort und Tegel, Stephan Schmidt (CDU) auf die Antwort der Senatsverwaltung für Inneres und Sport zum Sanierungsbedarf im Strandbad Tegelsee. Stephan Schmidt: „Staatssekretär Gaebler (SPD) rückt mit seiner Antwort von der bislang vom Senat vertretenen Linie zur Erhaltung des Strandbades am Tegeler See ab.“ Obwohl die laufenden Betriebskosten deutlich unter der von künstlich errichteten Freibädern bleiben, gebe es keine eindeutige Zusage für eine positive Prüfung des weiteren Betriebes. Auch die Aussage, alle Sanierungskosten müssten bei einer Privatisierung einem Investor zugemutet werden, lasse erkennen, dass dem rot-rot-grünen Senat hier schlicht der politische Wille zu einem Erhalt dieses Berliner Traditionsbades fehlt. „Das finde ich insgesamt sehr ernüchternd. Das Strandbad Tegel ist gerade bei Familien sehr beliebt, denn im Gegensatz zu den freien Badestellen an den Berliner Seen können Kinder hier unter Aufsicht baden und schwimmen und die sanitären Anlagen garantieren den hygienischen Standard. Ich fordere den Senat und die Bäderbetriebe auf, im Sinne der Reinickendorfer Familien dieses Bad nicht aufzugeben und nachhaltige Lösungen anzustreben“, so Schmidt.
Teure Sanierung
Die Senastverwaltung hatte in ihrer Antwort darauf hingewisen, dass ein Weiterbetrieb des Freibades ohne Sanierung der Abwasserleitungen nicht mehr möglich ist. Nach Angaben der Bäderbetriebe seien inzwischen alle einwandigen Abwasserleitungen dauerhaft außer Betrieb genommen wurden. Eine Sanierung dieser Leitungen wird mit rund 900.000 Euro veranschlagt. Unter Berücksichtigung weiterer, ebenso notwendiger Sanierungsmaßnahmen beträgt der Bedarf insgesamt rund 1,7 Millionen Euro.
Dennoch liegt dem Bezirksamt Reinickendorf die Interessensbekundung eines Investors zum Erwerb des Strandbades Tegeler See vor. Anders als bei einer Verpachtung oder Vermietung könnte ein Käufer nach Ansicht Gaeblers verpflichtet werden, die Sanierung des Strandbades Tegeler See auf eigene Kosten
zu übernehmen.
red/mh