Werkstätten für behinderte Menschen sind Orte der Innovation und Kreativität. Der Aktionstag „Schichtwechsel“ am 12. Oktober macht’s deutlich.
Wer etwas Neues lernen will, der sollte die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten. Diesen Rat nimmt eine Reihe von Mitarbeitern aus Berliner Unternehmen und Verwaltungen aus Anlass der Aktion „Schichtwechsel“ beim Wort. Am 12. Oktober tauschen sie für einen Tag ihren Platz mit Menschen, die in Werkstätten für Behinderte beschäftigt sind. Organisiert wird die Aktion von der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) und den Berliner Werkstatträten (BWR).
Modern ausgestattet
Eine der teilnehmenden Einrichtungen ist die Stephanus Stiftung. In den Werkstätten wird Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung ein Arbeitsplatz geboten. Dabei wird jeder Einzelne so unterstützt, wie er oder sie es braucht. Zum Beispiel mit beruflicher Bildung und Förderung. Jeder soll so gut werden, dass er oder sie überall arbeiten kann. Die Stephanus-Werkstätten finden Sie in den Berliner Stadtteilen Weißensee, Köpenick und Spandau.
Inklusion gefördert
Die Beschäftigten der Werkstätten schnuppern zeitgleich in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen dabei den Alltag in einem Unternehmen kennen. Über das verbindende Thema Arbeit schafft der Aktionstag Raum für neue Perspektiven. Er ermöglicht Einblicke in fremde Berufsfelder, schärft das Bewusstsein für das Thema Inklusion, fördert die gegenseitige Achtsamkeit sowie Rücksichtnahme und hilft, Vorurteile abzubauen. Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, unterstützt die Aktion. „Dieser Schichtwechsel bietet Menschen mit und ohne Behinderung Gelegenheit, sich zu begegnen, Potentiale des Anderen zu erkennen und dann möglichst auch zu nutzen. Es wird deutlich werden, was Menschen mit Behinderung können und wie motiviert sie arbeiten“, so Senatorin Elke Breitenbach.
Berlin bietet ein außergewöhnlich großes Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung. In den 17 Werkstätten für behinderte Menschen entstehen einzigartige, handgefertigte Qualitätsprodukte.
Teilhabe ermöglicht. Sie reichen von bunten Süßigkeiten aus der Bonbonmanufaktur über fein komponierte Blends aus der Kaffeerösterei bis hin zu Designmöbeln. Privaten, gewerblichen und öffentlichen Kunden bieten die Werkstätten zudem ein breites Spektrum an professionellen Dienstleistungen an. Im Rahmen der Eingliederungshilfe finden die Angestellten eine Arbeit, die ihren Wünschen, Möglichkeiten und Fähigkeiten entspricht und umfassende Teilhabe ermöglicht.
os/MW, Bilder: Schichtwechsel/LAG Holz, LAG Bonbon/Schichtwechsel