Baustart für Kraftwerk Marzahn ist im April.
Mit Vattenfalls 300-Millionen-Entscheidung ist seit der vergangenen Woche der Weg endgültig frei für den Bau des hoch modernen Gas- und Dampfturbinen Heizkraftwerks an der Allee der Kosmonauten.
Bald Baustart
Das gasgefeuerte Heizkraftwerk mit einer Leistung von rund 260 Megawatt für die Stromerzeugung und rund 230 Megawatt Heizleistung sowie einem Brennstoff-Wirkungsgrad von rund 90 Prozent zählt nach Aussagen des Konzerns zu den modernsten Anlagen seiner Art. Die Bauarbeiten an der Allee der Kosmonauten sollen bereits im April beginnen, um den Kraftwerksstart für das Jahr 2020 zu ermöglichen.
Im Tandem
„Das neue Kraftwerk wird etwa die Ausmaße wie das vorherige Kraftwerk haben. Es behält ja auch die Aufgabe, zusammen mit dem Kraftwerk Klingenberg in der Rummelsburger Bucht die Wärmeversorgung in Marzahn-Hellersdorf und in Lichtenberg zu übernehmen“, sagt Vattenfall-Sprecher Hannes Höhnemann und ergänzt, „Was sich ändert ist allein das Zusammenspiel zwischen beiden Standorten: Während es in den früheren Jahren das Heizkraftwerk Klingenberg war, das die konstant benötigte Wärmegrundlast erzeugt hat, soll diese Aufgabe in Zukunft das Heizkraftwerk Marzahn übernehmen.“
Neuer Name
Gebaut wird das neue Kraftwerk auf derselben Fläche, die bereits seit den siebziger Jahren als Kraftwerksstandort für die Versorgung der Großsiedlungen im Osten Berlins genutzt worden war. „Früher hieß der Standort noch „Lichtenberg“. Eben weil das verwirrend war und zu Verwechslungen mit dem Kraftwerk an der Rummelsburger Bucht geführt hat, welches ja tatsächlich im Bezirk Lichtenberg steht, hat man sich für den neuen Namen „Marzahn“ entschieden“, sagt Höhnemann.
Historischer Schnitt
Die Einführung der neuen Technik bedeutet vor allem auch das Ende der Ära der umweltbelastenden Braunkohleverfeuerung in Berliner Heizkraftwerken. „Für Klingenberg ist in dieser Saison der letzte Braunkohleeinsatz vorgesehen. Danach haben wir keine Vattenfall-Kraftwerke mit dieser Technik in Berlin mehr im Betrieb“, erläutert Hannes Höhnemann das Berliner Gesamtkonzept der Vattenfall AG.
Auch zukunftsweisend
Ein historischer Übergang, dem schließlich einige politische Forderungen in den vergangenen Jahren voran gegangen waren. Das bestätigt auch Vattenfalls Deutschland-Chef Tuomo Hatakka: „Mit dem Bau des Heizkraftwerkes erfüllen wir einen weiteren Punkt unserer im Oktober 2009 geschlossenen Klimaschutzvereinbarung mit dem Senat. Wir sind mit der Halbierung unserer Emissionen im Vergleich zu 1990 voll im Plan.“
Stefan Bartylla, Bild: Vattenfall