Tag der offenen Tür und Ideen-Sammlung zur Weiterentwicklung.
So voll war das Gebäude des Flughafens Tempelhof wohl nicht einmal, als dort noch Flugzeuge starteten und landeten: Unzählige Besucher wollten beim Tag der offenen Tür einen Blick hinein werfen. So viele, dass zeitweise der Zugang zu bestimmten Bereichen gesperrt werden musste: Mehr als 2.000 Menschen dürfen nicht gleichzeitig in die Haupthalle. So interessant der historische Flughafen an sich ist, so wichtig war die Veranstaltung aber auch für die Mitsprache der Berliner darüber, was mit ihm in Zukunft passieren soll.
Bürger befragt
Das Sammeln von Ideen und Stimmen darüber, wie die Zukunft des Flughafens aus Sicht der Berliner aussehen und wie er entwickelt werden soll, war ein zentraler Teil des Tages, der zwischen vielen Infoständen der rund 100 Mieter im Gebäude auch den Kern des Geschehens in der Haupthalle ausmachte. Dort konnten Interessierte an einer Stellwand Ideen und Vorschläge hinterlassen. Diese werden später ausgewertet und öffentlich präsentiert. Wann und in welcher Form, das soll im Januar bekanntgegeben werden. „Social Brainstorming“ nennen die Verantwortlichen dieses Verfahren. Wer nicht vor Ort mitmachen konnte, kann sich aber auch per Internet noch bis zum 8. Januar 2018 an diesem „Brainstorming“ beteiligen.
Prioritäten setzen
Die Aufgabe, das Gebäude zu entwickeln, ist riesig, denn schließlich gibt es 30 Hektar überbaute Fläche zu überplanen, und auch diverse Sanierungsarbeiten müssen erledigt werden. Die Verantwortung und das Gebäude sollen aber nicht an private Unternehmer abgegeben werden. „Alle Gebäudeteile werden in öffentlicher Hand bleiben“, stellte Karin Lompscher im Rahmen des Tags der offenen Tür klar. Es solle dem Gemeinwohl zugute kommen. Der Prozess werde aber langwierig sein.
Deshalb müssten Prioritäten gesetzt werden, welche Orte zuerst in den Fokus rücken sollen. Die Haupthalle gehöre zu den Teilen des Flughafens, bei denen es am wichtigsten sei, anzufangen so Senatorin Lompscher. Zu den Entwicklungen, die schon lange im Gespräch sind, gehört die Dachgalerie, welche als Aussichtspunkt und Aufenthaltsort mit vielen Informationen über die bewegte Geschichte des Flughafens dienen soll. Auch das Alliiertenmuseum möchte so schnell wie möglich in den Hangar 7 des Flughafens einziehen.
Weitere Informationen
Die Online-Ideensammlung für die Entwicklung des Flughafengebäudes ist auf dem Berlin-Portal zu finden.
Text & Bilder: Oliver Schlappat