Maestro
Die Menschen in Deutschland müssen sich keine Sorgen machen: Im Ausland werden sie auch weiterhin bequem einkaufen und bezahlen können. Bild: djd/BVR/Getty

Maestro verschwindet von Girokarten: Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Eine Girocard, also die Bankkarte zum Girokonto, hat jeder Bankkunde in seinem Portemonnaie. Mit ihr kann man auch im Ausland Geld abheben und bezahlen. Viele Verbraucher sind über Meldungen verunsichert, wonach bei der Girocard einige wichtige Funktionen künftig wegfallen könnten. Was steckt dahinter – und müssen sich die Nutzer tatsächlich auf Einschränkungen einstellen? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Die Girocard ist eine Debitkarte, was versteht man darunter?

Mit diesen Bankkarten kann man bargeldlos bezahlen und Geld am Automaten abheben. Dabei wird das Girokonto bei der kartenausgebenden Bank direkt belastet. Bei der Kreditkarte dagegen wird der gesammelte Betrag in der Regel einmal im Monat abgebucht.

Was hat es mit dem Maestro-Symbol auf der Girocard auf sich?

Die Girocard funktioniert „eigentlich“ nur in Deutschland. Dass man die Karte auch im Ausland zum Geldabheben und Bezahlen nutzen kann, dafür stehen zwei rot-blaue Kreise auf vielen Girocards: Das Maestro-Symbol des US-Kreditkartenunternehmens Mastercard. Der Konkurrent Visa betreibt mit V-Pay ein vergleichbares System.

Und was soll sich jetzt ändern?

Mastercard hat angekündigt, dass Banken und Sparkassen vom 1. Juli 2023 an keine neuen Girocards mit der Maestro-Funktion mehr ausgeben dürfen, Experten vermuten, dass Visa nachziehen wird. Das Unternehmen begründet den Schritt damit, dass die Funktion nicht ausreichend für den Onlinehandel ausgelegt und daher nicht mehr zeitgemäß sei. 

Alte Karten mit Maestro-Funktion behalten aber ihre Gültigkeit. Wer also in diesem Jahr eine neue Girocard mit Maestro-Zeichen bekommt, kann diese bis zum Ablaufdatum nutzen.

Warum wird es keine Girocard mit Maestro-Funktion mehr geben?

Mastercard bereinigt die eigene Produktpalette, denn durch die Bereitstellung des parallelen Produktes Mastercard Debit für das sogenannte Co-Branding mit der Girocard wird Maestro nicht mehr benötigt. Dadurch kann die Girocard auch für das Onlineshopping genutzt werden.

Können Girocard-Besitzer ab Mitte Juli 2023 im Ausland nicht mehr bezahlen oder Geld abheben?

Ein klares Nein kommt von Dr. Andreas Martin, Vorstand beim BVR: „Unsere Banken werden ab 2023 weiterhin Karten anbieten, die das kontaktlose Bezahlen im Laden und das Geldabheben am Automaten international ermöglichen.“ Für Verbraucher, so Martin, ändere sich also nichts.

Zeitgleich planen europäische Banken ein einheitliches Bezahlsystem, um den übermächtigen US-Finanzdienstleistern wie Visa, Mastercard und Paypal etwas entgegenzusetzen. Doch bis es so weit ist, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die US-Anbieter dürften also erst einmal weiterhin die Monopolisten beim Online-Shopping bleiben.

Quelle: djd/red