Theater soll künftig wieder Zuschauer, Musiker und Kultur in die Jungfernheide bringen.
Früher war die Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide ein beliebter Anlaufpunkte für Berliner. Heute wuchert dort, wo früher Theaterstücke aufgeführt und Volkstänze veranstaltet wurden, vor allem Unkraut. Die Ränge des 2.000 Zuschauer fassenden Theaters verfallen zunehmend. Das wollen Anwohner und die SPD-Fraktion im Bezirksparlament (BVV) nun ändern. Ginge es nach ihnen, würde die Gustav-Böß-Freilichtbühne bald wiederbelebt.
„Auf der Bühne können Theatervorstellungen gezeigt werden, kleinere Konzerte abgehalten werden oder auch der Aufbau einer kleinen Filmleinwand ist möglich“, sagt die SPD-Sprecherin für Soziales, Ann-Kathrin Biewener. Bislang gebe es für eine mögliche Reaktivierung aber lediglich ein älteres Gutachten zur Instandsetzung der Bühne. Tatsächlich war eine Wiederbelebung schon vor einigen Jahren im Gespräch, passiert ist bislang aber nichts. Laut Biewener gibt es aber viele Liebhaber der Bühne und des Parks, denen an einer Sanierung gelegen sei. „Wir versuchen nun, Geld im Haushalt 2020/2021 für die Bühne einzustellen“, so die SPD-Politikerin. Um die Bühne wieder instandzusetzen, müssten demnach mindestens 500.000 Euro aktiviert werden.
Eine sinnvolle Investition
Eine Investition, die sich laut Biewener aber lohnen würde: „Gerade der Charlottenburger Norden benötigt eine bessere Angebotsstruktur. Kultur kann nur dort genutzt werden, wo sie auch angeboten wird. Darüber hinaus besitzt Charlottenburg-Wilmersdorf keine andere Freilichtbühne, die solch eine tolle und ausgezeichnete Lage hat. Es wäre ein Zugewinn für den gesamten Bezirk.“ Die Jungfernheide mitsamt Theater wurde von Erwin Barth ab den 1920er-Jahren als Naturerlebnispark angelegt und mehrfach umgestaltet. Das ehemalige Kassenhäuschen der Bühne wird seit einigen Jahren als „Kulturbiergarten“ genutzt.
Datum: 21. Juni 2019, Text: Katja Reichgardt, Symbolbild: iStock/Getty Images Plus/Vera_Petrunina
