Gut, die Ferien sind bis zum 8. September vorbei, aber für das Pflegen alter Traditionen, das dabei auch noch Spaß macht, ist immer Zeit und Platz. Zum insgesamt 185. Mal findet in diesem Jahr das Rixdorfer Stohballenrollen statt. Teams, die mitmachen möchten, können sich ab sofort anmelden.

„Popráci“ heißt der ungewöhnliche und geschichtsträchtige Wettkampf, der im Mittelpunkt der Feierlichkeiten auf dem mindestens ebenso historischen Richardplatz stattfinden wird. Das Ganze erinnert auf unterhaltsame Weise an die böhmischen Einwanderer, die das böhmische Viertel zu dem gemacht haben, was es ist. Rund 30 Teams werden voraussichtlich um den „Weltmeistertitel“ des Strohballenrollens kämpfen. In Vierer-Teams werden rund um den Richardplatz um die Wette Strohballen gerollt. Der Sinn dahinter? Völkerverständigung, Ertüchtigung und eine Menge Spaß. Unter der traditionellen Schirmherrschaft des tschechischen Botschafters in Deutschland und des Bürgermeisters von Neukölln erfreut sich „Popráci“ von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit.

Die Tadition stammt aus dem 18. Jahrhundert. Seinerzeit gab es zwischen den böhmischen Kolonisten und den Ur-Rixdorfern immer wieder Konflikte, die auch zu handfesten Auseinandersetzungen führten. Der Legende nach entstammt die Idee zum Strohballen-Rollen einem Treffen zwischen dem deutschen und böhmischen Dorfschulzen, währenddessen ersterer mit einer Biskuitrolle auf seinem Teller gespielt haben soll – und zu dem Wettkampf inspiriert worden sein soll. Der Wettbewerb hatte lange Tradition, bis Kaiser Wilhelm II. dem Treiben Einhalt gebot, während Rixdorf zu Neukölln umbenannt wurde. Erst seit 2008 wird wieder gerollt – mit zunehmendem Publikums-Erfolg. Bei dem Wettbewerb zählt übrigens nicht nur, wer zuerst ins Ziel kommt. Auch Fairness bringt Punkte – ebenso eine möglichst einfallsreiche Kostümierung.

Passend zum Wettbewerb gibt es von 14 bis 22 Uhr natürlich Volksfeststimmung rund um den Richardplatz und Musik. Auf der Bühne stehen werden um 16 Uhr die Cover-Band Celolitas, die tschechische Formation „Band-a-ska“ ab 18 Uhr sowie ab 20 Uhr das Skazka-Orchestra.

23.07.2018, Text: Redaktion, Bild: A. Gründer www.popraci.de