Wegen Baumängel müssen Tempohomes geräumt werden.
Die in der Zossener Straße für die Unterbringung von geflüchteten Menschen errichteten Tempohomes müssen vorläufig erst einmal wieder geräumt werden. „Fehler in der elektrischen Installation, die der spanische Hersteller verursacht hat, müssen erst behoben werden“, erklärt Julie von Stülpnagel, Leiterin der Flüchtlingshilfe im Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk, die die Tempohomes in Marzahn-Hellersdorf betreibt. Ein konkreter Auszugstermin der 300 Bewohner steht noch nicht fest. „In den nächsten Wochen werden wir die Menschen auf andere Häuser verteilen. Zum Teil in der Nähe, aber auch in Einverständnis mit den Bewohnern an anderen Orten in Berlin“, so die Leiterin, die mit einer Reparaturphase von drei bis sechs Monaten rechnet. „Danach sollen die Bewohner wieder hierher in die Tempohomes zurück ziehen“, so von Stülpnagel.
Ausweich gesucht

Hinterm Plan
Gerade mal 23 der ursprünglich 63 sichergestellten Hallen sind bis dato geräumt, nur zwei davon nach einer provisorischen Reinigung wieder von Sportlernt nutzbar. Der Grund für die Verzögerung liegt laut Presseberichten in den Abstimmungsprozessen der Behörden. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) habe im Frühsommer sieben Millionen Euro für die Honorierung von externen Experten im Vergaberecht gefordert, weil solche Fachleute behördenintern rar sind. Doch bewilligt wurden nur 1,3 Millionen Euro. Die Finanzverwaltung sucht jetzt nach „Überbrückungen“. So könnten die Containerheime vorerst einer landeseigenen Gesellschaft übergeben werden – ohne Ausschreibung. Danach könnten Interimsbetreiber für sechs bis neun Monate übernehmen. Geprüft wird offensichtlich auch die Möglichkeit, einen humanitären Notstand festzustellen, um die Heime ohne Ausschreibung beziehen zu können.
MH / ylla, Bild: Olaf Kampmann
