Radbahn zwischen Kottbusser und Schlesischem Tor wird getestet.

Für das Projekt „Radbahn“, das einen durchgängigen Radweg zwischen Bahnhof Zoo und Warschauer Straße vorsieht, ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Für die Strecke unterhalb der U-Bahnlinie 1 zwischen Kottbusser und Schlesischem Tor wird die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im nächsten Jahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um die verkehrsplanerische und verkehrstechnische Umsetzbarkeit für dieses Teilstück zu ermitteln.

Hochkomplexes Vorhaben

Das Projekt Radbahn ist eine Initiative des Vereins „paper planes“. Laut vorgelegtem Konzept verläuft der größte Teil der Radbahn überdacht unter der Hochbahnlinie U1 und liegt damit mittig zwischen den Fahrspuren des Autoverkehrs. Das Projekt ist aufgrund der zahlreichen Straßenkreuzungen unter der Hochbahn verkehrstechnisch hochkomplex und anspruchsvoll. Im Mittelpunkt der Machbarkeitsstudie stehe laut Verwaltung daher die Frage, wie Kreuzungen und Einmündungen gestaltet werden können, an denen die Radbahn den Autoverkehr kreuzt. „Dabei geht es auch darum, wie die Steuerung der Ampeln geregelt werden kann“, wird mitgeteilt. Die Machbarkeitsstudie wird insbesondere (verkehrstechnische) Varianten darstellen, zu denen auch Kostenschätzungen durchgeführt werden. Die Machbarkeitsstudie soll exemplarisch für eine Teilstrecke die Grundlagen liefern, unter welchen Voraussetzungen das ambitionierte Projekt umgesetzt werden kann.

Wichtiger Schritt

Matthias Heskamp, Vorsitzender des Vereins „paper planes“, erklärt: „Wir sind sehr erfreut über die Entscheidung der Senatsverwaltung. Eine verkehrstechnische Untersuchung der Machbarkeit ist der nächste wichtige Schritt, um das Projekt voranzubringen, und spiegelt die bisher sehr konstruktive Zusammenarbeit zwischen unserem Verein und der Verwaltung wieder.“ Bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie werden unter anderem der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, die BVG und die Verkehrslenkung Berlin (VLB) sowie paper planes als konzeptionelle Ideengeber eingebunden. Die Ausschreibung der Studie soll im zweiten Quartal 2019 erfolgen.

Zusätzliches Vorhaben

Das Radbahn Berlin Team hat zudem ein eigenes Vorhaben bekannt gegeben: ein Radbahn-Testfeld. Dieses soll 100 bis 200 Meter der Radbahn in Kreuzberg umfassen und das Projekt so erleb- und erfahrbar machen, wie es eines Tages wirklich sein könnte. Es soll ein Experimentierraum für verschiedene Elemente der Radbahn, dem Konzept im Allgemeinen, sowie des sicheren Fahrerlebnisses sein. „Aber am wichtigsten ist, dass es mit der lokalen Bevölkerung und zukünftigen Nutzenden gemeinsam entwickelt werden soll und als Veranstaltungsort für alle zugänglich und offen gestaltet wird – ein bisschen wie ein Festival mitten in der Stadt“, teilt das Team in seinem Newsletter mit. Die Unterstützung seitens des Bezirks sowie der Stadt Berlin habe das Team sich bereits sichern können.

Datum: 25. Dezember 2018, Autor: red, Visualisierung: Reindeer Renderings