Bild: imago/Jürgen TackRadweg Rheinische Bahn zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr, ehemalige Bahntrasse, ausgebaut zu einem Rad- und Gehweg, Herzstück des zukünftigen Radschnellweg Ruhr, RS 1, Leihfahrrad von Metropolradruhr, Nextbike, mit Werbung für den RS1, Cycle path Rheinische Railway between Eat and Mülheim to the Ruhr former Railroad tracks expanded to a Wheel and Sidewalk Heart the future Radschnellweg Ruhr RS 1 Leihfahrrad from Metropolradruhr Nextbike with Advertising for the RS1

 Bald sollen 35 Kilometer exklusiv für Fahrradfahrer entstehen

Die Optimierung des Fahrradverkehrs in Berlin ist eines der Hauptziele, die die rot-rot-grüne Regierungskoalition zu Beginn der Legislaturperiode festgelegt hat. Fahrradstraßen werden eingerichtet, Fahrradabstellplätze installiert, Radfahrspuren entlang der Magistralen gezogen und Mobilitäts-Hubs gebaut. Eines der ganz großen Infrastrukturvorhaben ist die Einrichtung sogenannter Radverkehrsschnellverbindungen. Zehn solcher Projekte mit einer Gesamtlänge von rund 100 Kilometern stehen berlinweit auf dem Zettel der Senatsverwaltung für Verkehr. Die Machbarkeitsstudien für diese komfortabel ausgebauten Radfahrstrecken, die die Berliner Stadtränder mit der City verbinden sollen, sind bereits gestartet und zwei der Routen sollen als RSV 5 von Spandau in die Berliner City und von da aus als RSV 9 bis an den Berliner Stadtrand im östlichen Marzahn-Hellersdorf entlang der Landsberger Allee führen.

Sicher, komfortabel, gut ausgeleuchtet soll die neue Streckenführung für Fahrräder ausgebaut werden. Damit plant der Senat eine echte Ost-West-Fahrradverbindung auf einer Strecke von 35 Kilometern, die in rund zwei Stunden am Stück per Drahtesel passiert werden könnte. Die Routenführung soll dabei auf eigenständigen Sonderwegen möglichst getrennt vom motorisierten Verkehr und Fußverkehr verlaufen. Dort, wo es Querungspunkte mit dem Autoverkehr gibt, soll den Radfahrern Vorfahrt eingeräumt werden. Radschnellverbindungen werden dann ausschließlich von Fahrrädern und Pedelecs genutzt werden können. Motorisierter Verkehr sowie die Nutzung durch S-Pedelecs ist hier ebenso untersagt wie die Nutzung als Fußweg. Fußgänger erhalten eigene Wege, die möglichst parallel zu den Radstrecken geführt werden. Vorbild für dieses Verkehrsmodell sind Wegeführungen in Holland und im dänischen Kopenhagen. „Die Erfahrungen dort haben gezeigt, dass Radschnellwege über eine Mindestbreite von 4,50 Meter verfügen müssen, um konfliktfreies Überholen und eine Schutzabstand zu Fußgängerwegen und Parkplatzstreifen der Autos zu ermöglichen“, sagt Peter Bischoff vom Planungsbüro SHP Ingenieure.

Planungen gestartet

Machbarkeitsuntersuchungen für Berliner Radschnellverbindungen wurden bereits im Januar dieses Jahres gestartet. Neben dieser Ost-West-strecke wird es in Marzahn-Hellersdorf noch eine weitere Radschnellverbindung in Nord-Süd-Richtung entlang der geplanten Tangential-Verbindung Ost geben. Parallel zu dieser Autoschnellstraße soll ein solcher Radweg ab Köpenick durch Lichtenberg bis nach Ahrensfelde führen und zeitgleich zum Bau der Autostraße fertiggestellt werden.

Detailfragen klären

Für die Ost-West-Verbindung ab Mitte bis an den Marzahn-Hellersdorfer Stadtrand könnten jedoch einige Komplikationen einen Planungsverlauf verzögern. Frühestens 2022 sei man in den Verhandlungen mit diversen Privateigentümern, der BVG und den Wasserbetrieben soweit, dass man mit dem Bau einer solchen Strecke beginnen könne.. „Wenn dann aber der Plan steht, könnte das erste Fahrrad auf einer der Teilstrecken bereits 2023 rollen“, sagt Verkehrsplaner Bischoff, der mit bis zu 2.000 täglichen Radlern pro Strecke rechnet.

Mehr Infos gibt es zu den Berliner Radschnellverkehrswegen gibt es hier

Datum: 13. Mai 2019, Text: Stefan Bartylla, Bild: Imago/ Jürgen Tack