Koalitionsparteien haben einen Kompromiss mit dem Berliner Senat ausgehandelt, jetzt soll noch einmal neu geplant werden
Gnadenfrist für das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion: Der für Jahresende vorgesehene Abriss der Arena und die damit verbundenen Neubaupläne der Senatssportverwaltung wurden verschoben. Grund sei ein Kompromiss, auf den sich die Koalitionsparteien SPD, Linke und Grüne in Gesprächen mit dem Senat geeinigt hätten, erklärte der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto Anfang der Woche. Bei der Umgestaltung des Jahn-Sportparks in Prenzlauer Berg gelte nun der Grundsatz, erst planen, dann bauen, so der Politiker.
Abriss gestoppt
Bisher berief sich die Senatssportverwaltung auf eine Machbarkeitsstudie von 2014, nach der es für das jetzige Jahn-Stadion, Spielstätte der Berliner Fußballvereine BFC Dynamo und VSG Altglienicke, keine Zukunft mehr gebe, weil es marode sei und zudem erhebliche technische Baumängel hätte.
Stattdessen sollte ein neue Arena für 120 Millionen Euro gebaut werden. Die Behörde von Sportsenator Andreas Geisel (SPD) hatte Mitte diesen Jahres noch einmal den Stadion-Abriss favorisiert und auf den Beginn der Arbeiten ab 2021 gedrängt.
Städtebauliches Werkstattverfahren
Nun kommt die Kehrtwende: Laut dem Abgeordneten Otto soll nun mit Beginn des Jahres 2021 ein „städtebauliches Werkstattverfahren für einen Masterplan für den Jahn-Sportpark“ durchgeführt werden. Darin soll auch geklärt werden, ob man das alte Jahn-Stadion teilweise oder doch komplett erhält beziehungsweise die Arena durch einen Neubau ersetzt.
„Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs sollen noch vor der Abgeordnetenhauswahl im dritten Quartal 2021 vorliegen“, erklärt der Grünen-Abgeordnete weiter. „Eventuelle Rückbaumaßnahmen erfolgen erst nach Abschluss des Wettbewerbs.“
Datum: 19. November 2020, Text: Norbert Koch-Klaucke
Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Zeitung.