Platz für 15.000 zusätzliche Zuschauer soll bis 2020 gebaut werden.

Langsam aber sicher macht sich der er sicher macht sich der 1. FC Union richtig fit für die sportliche Erstklassigkeit. Als einziger Club der Zweiten Liga haben die Eisernen auch nach dem zehnten Spieltag noch keine Niederlage kassieren müssen. Tabellenplatz vier und stabile Leistungen in fast allen vergangenen Partien lassen viele Fans hoffen, dass der Kult-Club bereits in der Saison 2019/2020 gegen die großen Teams aus der ersten Bundesliga antreten könnte.

Der Aufstieg könnte den Verein indes einen Tick zu früh ereilen. Noch stecken die Unioner nämlich in ganz anderen Planungen, denn dass das Stadion „Alte Försterei“ auch ohne Aufstiegserfolg vergrößert werden muss, ist unbestritten. Seit einigen Saisons sind die 22.012 Plätze zu fast allen Heimpartien ausverkauft. Kein Geheimnis also: Das Potenzial für weitere Steigerungen wäre schon jetzt dringend notwendig.

Sieben neue Treppentürme in Planung

Nach aktuellen Planungen soll das Stadion auf rund 37.000 Plätze bis zum Jahr 2020 ausgebaut werden. Die Stehplatzkapazität wird sich dann um 10.300 auf künftig 28.700 Plätze erhöhen. Die Bundesligatauglichkeit des Stadions sollen die 8.300 Sitzplätze gewährleisten, die die Lizenzbestimmung für die erste Liga fordert. Die vor wenigen Jahren mit aktiver Fan-Hilfe errichteten Stehplatz-traversen im Unterring sollen erhalten bleiben. Darüber wird ein Oberring errichtet, der über sieben Treppentürme erschlossen werden soll.

Grundlage der Stadionerweiterung ist ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren, das im Sommer 2017 gestartet wurde und in den Baubeginn im Frühjahr 2019 münden soll. Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des 1920 eröffneten Stadions soll die neue Spielstätte im Sommer 2020 genauso wie der Bau eines neuen Clubhauses (inklusive Fanhaus) mit gastronomischen Einrichtungen sowie dem Union-Zeughaus fertig gestellt sein. Nach derzeitigem Planungsstand haben die Unioner für das Gesamtprojekt Investitionen von rund 38 Millionen Euro eingeplant.

Bessere Verkehrsanbindung geplant

Auch die Anfahrtswege für die Fans sollen in Zukunft heller, breiter und bequemer ausfallen. Das ist dringend notwendig: Schon stoßen die Verkehrskapazitäten bei jedem Heimspiel an ihren Grenzen. Bei 15.000 zusätzlichen Fans hätte der Club ernsthafte Probleme. Ein vom 1. FC Union dazu in Auftrag gegebenes Verkehrsgutachten umfasst fast 200 Seiten und hält einige Lösungsvorschläge bereit. Sicher ist nun: Der Klub braucht mehr Unterstützung durch den ÖPNV. In Sachen Straßenbahn könnte die BVG mit einer neuen Bedarfshaltestelle in Stadionnähe sowie zusätzlichen Fahrten an Spieltagen für Entlastung sorgen.

Auch über den geplanten Regional-Bahnhof in Köpenick könnte viele Fans zum Stadion kommen. Da die Öffnung des Bahnhofs aber frühestens zum Jahr 2027 geplant ist, müssten Vereinbarungen mit der S-Bahn getroffen werden, An- und Abfahrt der Fanmassen am S-Bahnhof besser zu bewerkstelligen. Auch die bislang mühsame Parkplatzsuche soll sich verbessern. Für eine entspanntere An- und Abreise sind die eisernen Pläne schon konkreter gediehen: Westlich vom FEZ könnten großflächige Parkhäuser entstehen.

Zu einem Kombi-Ticket (Eintrittskarte plus Fahrschein) mag sich der Club indes noch nicht bekennen. „Die meisten unserer Fans, die aus der Innenstadt per Bahn hierher kommen, haben doch ohnehin Monatskarten“, meint Pressesprecher Christian Arbeit auf Anfrage gegenüber dem Berliner Abendblatt.

23.10. 2018, Bild: 1. FC Union Berlin, Text: Stefan Bartylla