Kritik an Herthas Strategie bei der geplanten Fußball-Arena im Olympiapark.
Ginge es nach Hertha-Manager Michael Preetz, würde das neue Fußballstadion des Erstligisten im Jahr 2025 eröffnen – pünktlich zum 133. Geburtstag von Hertha. Weniger optimistisch sieht der Senat die Pläne des Fußballclubs. In einer gemeinsamen Presseerklärung kritisieren SPD, Die Linke und die Grünen Herthas Strategie für den Stadion-Neubau.
Unbeantwortete Fragen
Nach wie vor seien drei grundlegende Fragen unbeantwortet: „Erstens die Frage des Grundstückswertes, an dem sich ein Erbpachtzins orientieren würde. Zweitens die Frage nach Ersatzflächen und Konditionen für den Neubau einer Bildungsstätte für die Sportjugend. Drittens die Zukunft für die betroffenen Wohnhäuser und ihre Bewohner“, heißt es von den Grünen im Abgeordnetenhaus. Eine Kommunikation hinsichtlich der Klärung dieser Fragen habe in den vergangenen Monaten seitens der Herthaner nicht stattgefunden. Und Nicole Ludwig, grüne Sprecherin für Wirtschaft, ergänzt: „Auch mit den betroffenen Anwohnern wurden immer noch keine Gespräche geführt.“ Bauen möchte Hertha auf dem Grundstück nördlich des Olympischen Platzes, an der Rominter Allee. 35.000 Quadratmeter soll das Stadion umfassen, insgesamt benötigt der Verein knapp 50.000 Quadratmeter. Drei Wohnhäuser müssten dafür abgerissen werden. Die Kosten des Neubaus werden auf 200 bis 250 Millionen Euro geschätzt. Wie genau Hertha die Finanzierung stemmen möchte, ist noch unklar. „Stattdessen kommuniziert der Verein seinen Mitgliedern einen Eröffnungstermin und den Zeitplan, im ersten Quartal 2019 einen Erbbaurechtsvertrag unterschreiben zu wollen. Diese Art der Kommunikation ist irritierend“, sagt SPD-Politiker Dennis Buchner. Auch von der Linken hagelt es Kritik. Solange es noch offene Fragen gibt, sieht die Koalition keine Notwendigkeit zu handeln, so Philipp Bertram, linker Sprecher für Sport.
Mehr Fan-Nähe
Hertha fordert seit Jahren ein neues Fußballstadion, das statt 75.000 Plätzen nur noch 55.000 Zuschauerplätze haben soll. Auch die Distanz zu den Fans soll in der neuen Hertha-Spielstätte verringert werden. Von derzeit 21 auf dann acht Meter soll diese schrumpfen. 2022 könnte mit dem Bau begonnen werden, drei Jahre später das erste Heimspiel stattfinden. Dafür müssen aber noch einige politische Hürden genommen werden.
Datum: 1. Dezember 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Hertha BSC /AS+P