Evas Haltestelle muss Ende Mai umziehen.
Aktualisiert am 16.März: Es scheint sich eine Lösung für die beiden Unterkünfte abzuzeichnen. Die BVV und das Bezirksamt Mitte versicherten erneut ihre Unterstützung. Taylan Kurt (Die Grünen) bestätigte das und sprach von einer „guten Lösung mit der Gesobau“, die sich jetzt abzeichnet.
Viel wurde in den vergangenen Monaten über die Lage der Obdachlosen und fehlenden Plätze in Berlin diskutiert. Nun stehen erneut zwei Einrichtungen vor dem Aus. Dabei geht es um zwei Einrichtungen, die sich ausschließlich an Frauen richten. Die Unterkunft für obdachlose Frauen „Evas Haltestelle“ in der Bornemannstraße muss zum 31. Mai ihre Räume verlassen. „Evas Obdach“ in der St. Hedwigs-Kathedrale muss ebenfalls zum Ende des Jahres schließen. Letzteres war ohnehin nur eine vorübergehende Lösung, das Ende der Weddinger Einrichtung aber kam für alle Beteiligten überraschend. „Das kam ohne Vorwarnung. Wir waren hier immerhin 20 Jahre Mieter, da rechnet man nicht unbedingt mit einer so kurzfristigen Kündigung“, so Ursula Snay vom Sozialdienst katholischer Frauen (SKF).
Überraschende Kündigung
Als Grund nannte der Vermieter Sanierungsmaßnahmen, die nötig seien. Da die Mieten anschließend entsprechend angepasst werden dürften, gibt es keine Möglichkeit mehr für Evas Haltestelle ihren Standort hier zu erhalten. Nun gilt es, schnell eine neue Bleibe zu finden. Zwar unterstützt das Bezirksamt den Träger bei der Raumsuche, doch gibt es derzeit kaum freie Immobilien. „Wir finden einfach nichts“, erklärt Snay. „Wir suchen einen Vermieter mit Herz.“ Immerhin sind die Räumlichkeiten in der Bornemannstraße Zufluchtsort für viele Frauen, die hier im gesamten Jahr unterkommen.
Langwierige Suche
Auch auf der Homepage des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) wurde die Suchanzeige veröffentlicht. Für „Evas Haltestelle“ etwa werden 150 Quadratmeter benötigt. Im Idealfall enthalten diese eine Küche, ein Badezimmer, ein zusätzliches WC und vier bis fünf weitere Räume. Für die Unterbringung der Obdachlosen, die „Evas Obdach“ aktuell beherbergt, werden zudem weitere 200 Quadratmeter mit Küche, Bad, zwei WCs und vier bis fünf Räumen gesucht. Auch eine größere Immobilie mit einer Fläche von mindestens 500 Quadratmetern und die Zusammenlegung der beiden Einrichtungen wären laut SKF denkbar. „Perfekt wäre ein Haus, in dem wir beide Einrichtungen unterbringen und sogar noch mehr Platz für einen möglichen Ausbau hätten. Auch eventuelle Umbauarbeiten stellen keine Hürde für uns dar“, sagt Snay.
Beide Einrichtungen werden sowohl vom Senat als auch der BVV Mitte finanziert. Auch deshalb würde der Träger die beiden Einrichtungen gerne im Bezirk erhalten. „Hier halten sich unsere Besucherinnen in der Regel auf und wir können weiterhin eine leichte und einfache Anlaufstelle sein. So können wir auch in Zukunft eine effiziente und nachhaltige Unterstützungsleistung anbieten“, heißt es dazu auf der Homepage des SKF „Evas Haltestelle“ bietet neben Möglichkeiten, zu ruhen und sich zu waschen, auch Mal- und Sprachkurse für alle interessierten Frauen an – und das bereits seit 20 Jahren. „Evas Obdach“ in der St. Hedwigs-Kathedrale war vor zwei Jahren übergangsweise in die katholische Kirche gezogen.
Unterstützung gesucht
Wer den SKF bei seiner Suche unterstützen möchte, kann sich mit Vorschlägen und Ideen für geeignete Immobilien direkt an die jeweiligen Eva-Unterkünfte und die SKF-Bereichsleitung für Offene Sozialarbeit, Elke Ihrlich, wenden.
Telefon: (030) 44 79 35 98
Mail: ihrlich@skf-berlin.de
Text und Bild: Katja Reichgardt