Bildnummer: 58569910 Datum: 20.09.2012 Copyright: imago/Seeliger Ehemaliger G¸terbahnhof zwischen dem Ernst-Th‰lmann-Park und dem S-Bahnhof Greifswalder Strasse in Berlin-Prenzlauer Berg (Hier sollen in den kommende Jahren Luxuswohnungen und Townhouses entstehen) Gesellschaft x0x xub Gel‰nde Wohnungsbau Eigentumswohnung Brache Verfall Grundst¸ck Baugrundst¸ck 2012 quer 58569910 Date 20 09 2012 Copyright Imago Seeliger former Freight station between the Ernst Th‰lmann Park and the S Station Greifswalder Road in Berlin Prenzlauer mountain here should in the coming Years Luxury apartments and Townhouses arise Society x0x Centre Housing Property Fallow Decay Property Plot 2012 horizontal

Thälmannpark: Die SPD Pankow reagiert auf den Dauerzoff.

Riesenkrach im Bezirksparlament um eine Brache. Im Bauauschuss stritten Fraktionen und Bürger leidenschaftlich darüber, was aus dem ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße werden soll. Einig war man sich nur beim Wunsch nach einem städtebaulichen Wettbewerb. Doch da hatten das Land Berlin und der Bezirk Pankow längst beschlossen, einen solchen Wettbewerb nicht auszuloben. Dass Baustadtrat Jens-Holger Kirchner dies wusste, es in besagter Sitzung aber nicht für nötig hielt, darauf hinzuweisen, brachte den sozialdemokratischen Kooperationspartner auf die Palme. „Als Anwohner würde ich mich verarscht fühlen“, wurde Mike Szidat (SPD) deutlich. Er unterstellte Kirchner gar vorsätzliches „Filtern, Vorenthalten und verspätetes Weiterleiten von Informationen“. Der Gescholtene verteidigte sich, er habe bereits im Februar – und sogar schriftlich – dazu informiert, nur zur Kenntnis habe es niemand genommen.

Rahmen strittig

Obwohl die BVV einstimmig an einem städtebaulichen Wettbewerb festhält, sind dessen Rahmenbedingungen strittig: Während die SPD-Fraktion das Entwicklungskonzept für den Thälmann-Park als Grundlage betrachtet, wollen Bündnis90/Grüne eine arg kritisierte Machbarkeitsstudie nutzen, um die Zahl der geplanten Wohnungen von 400 auf 600 zu erhöhen. Die Linksfraktion will bei den Planungen gänzlich von vorn beginnen. Die meisten Thälmannpark-Anwohner sind vor allem dagegen, dass ihre Parkplätze an der Lilli-Henoch-Straße bebaut werden. Aber sie fürchten auch eine zu große Verdichtung, die Errichtung eines Hotels und weitere gewerbliche Nutzungen.

Wegen des zeitraubenden Streits hat die SPD-Fraktion die Wohnbauung am Thälmannpark inzwischen von ihrer Liste der wichtigsten Bauprojekte im Bezirk gestrichen. Standorte wie Elisabethaue, Blankenburger Pflasterweg, das ehemalige Regierungskrankenhaus Buch oder Michelangelostraße scheinen schneller realisierbar. Das soll auch im demnächst erwarteten neuen Wohnbaukonzept für Pankow zum Ausdruck kommen. Inzwischen setzt die SPD mit der Idee neue Akzente, den Güterbahnhof westlich der Greifswalder Straße zu reaktivieren, um Berlins Straßen so um gut 9.200 Lkw jährlich zu entlasten. Das Bezirksparlament folgte dem Antrag zum Erhalt der Fläche als Güterumschlag- und Logistikanlage sowie als mögliche Verknüpfung von Eisenbahn, Straße und Güter-Straßenbahn.

Michael Hielscher / Bild: imago/Seeliger