Das Projekt ist so erfolgreich, dass es nun auch im Wedding an den Start geht.
An der Gründung des Wassergewöhnungsprojekts „Neuköllner Schwimmbär“ vor rund vier Jahren war Bundesfamilienministerin Franziska Giffey noch als Bezirksbürgermeisterin beteiligt. Bis heute ist die SPD-Politikerin Schirmherrin des Angebots. Die Nichtschwimmerquote konnte in dieser Zeit im Bezirk Neukölln so deutlich gesenkt werden, dass das Angebot nun auch exportiert wird – zunächst in den Wedding, bald vielleicht auch in andere Teile Berlins.
Durchgeführt wird das Programm durch Schwimmtrainerinnen und -trainer des Vereins „Neuköllner Schwimmbär e.V.“ im Auftrag des Bezirksamtes Neukölln. Dem ambitionierten Modell liegt die Erkenntnis zugrunde, dass vielen Kindern vor der dritten Klasse die Wassererfahrung im Schwimmbad oder See fehlt. Dieses Manko behindert ihr angstfreies Schwimmenlernen. Die Schlussfolgerung: um die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, langfristig zu senken, muss die Wasser-gewöhnung früher einsetzen. Deshalb werden seit 2015 Projektwochen zur Wassergewöhnung mit Kindern der 2. Klasse durchgeführt.
„In den letzten 3 Jahren haben über 4.000 Kinder der 2. Klassen aus 25 Neuköllner Grundschulen am Projekt teilgenommen“, so Schul- und Sportstadträtin Karin Korte. „Der Erfolg gibt uns Recht: Nach drei Jahren Neuköllner Schwimmbär“ konnte die Nichtschwimmerquote der Drittklässler Neuköllns von ursprünglich 40 auf 22 Prozent gesenkt werden“.
Das Wassergewöhnungsprogramm soll dieses Jahr erstmalig auch im Wedding angeboten werden, und zwar im Kombibad Seestraße, wo zwölf Kurse geplant sind, noch bevor die Sommerferien starten. Das teilten der Verein und die Senatsbildungsverwaltung jetzt mit. Weitere Standorte sind im Gespräch.
Wenn Kinder in den dritten Klassen in den regulären Schwimmunterricht gehen, haben viele von ihnen noch keine Erfahrung mit Seen oder Schwimmbädern. Durch fünftägige Kurse für Zweitklässler ist es dem „Schwimmbär“ gelungen, Hemmungen und Ängste bei den Kindern bis dahin abzubauen. Auch Gespräche über die Durchführung dieser Angebote in weiteren Bezirken laufen bereits.
Text: Redaktion, Bild:Thinkstock/iStock/sakhorn38