Prävention: Vorhaben soll Schwere von Straftaten verringern und Drogenkonsum bekämpfen.

In Neukölln ist jetzt das Projekt „Perspektiven für Jugend und Nachbarschaft – Outreach/The Corner“ gestartet. Ziel des Projektes ist es, die Anzahl und Schwere von Straftaten zu verringern und Maßnahmen gegen Jugenddelinquenz und Drogenkonsum unter Jugendlichen zu entwickeln. Die Maßnahme ist in das Handlungskonzept gegen Intensivtäter eingebettet, das Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) bereits im März vorgestellt hat. Darüber informiert das Bezirksamt.

In mehreren Gebieten im Bezirk häufen sich seit Ende des Jahres 2014 die Gewaltvorfälle mit Jugendgruppen. Schwerpunkte sind die Flughafenstraße, die Neukölln-Arcaden sowie Weiße Siedlung, High-Deck-Siedlung und Rollbergsiedlung. Dabei würden die Vorfälle zumeist auf eine Gruppe von 40 bis 60 Jugendlichen zurückgehen, die jedoch im Freundes- und Bekanntenkreis bis zu 600 Jugendliche mobilisieren können, heißt es.

 

Das Bezirksamt hat eine Liste von Vorkommnissen aus dem Jahr 2014 vorgelegt, die einer Clique von zehn bis 15 Jugendlichen im Alter von 13 und 17 Jahren zur Last gelegt wird. Dazu zählen Brandstiftung auf dem Gelände des Kinder- und Elterntreffs Blueberry Inn, Diebstähle von Mobiltelefonen und Fahrrädern und Einbrüche in Keller und Höfe. Bei einem der Einbrüche wurde demnach unter anderem ein Motorroller gestohlen und angezündet. Mehrmals habe es Gewalt auf Spielplätzen gegeben. Dabei wurde ein Mann bewusstlos getreten, später kam es zu einer Massenschlägerei mit bis zu 40 Beteiligten. Hinzu kommen Bedrohung und Einschüchterung von Müttern mit Kindern auf einem Spielplatz sowie sexuelle Belästigungen von Mädchen. Mit dem Präventionsprojekt etabliert Liecke „innovative Ansätze“ der aufsuchenden Jugendsozialarbeit. „Mit unserem Handlungskonzept gegen Intensivtäter und dem Staatsanwalt für den Ort haben wir schon viel getan, um den Rechtsstaat im Kampf gegen Jugendgewalt zu stärken. Wir müssen aber auch präventiv dafür sorgen, dass Jugendliche gar nicht erst in dieses Milieu abrutschen“, sagt er. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt im Rahmen des Netzwerkfonds gefördert und vom gemeinnützigen Träger GskA gGmbH durchgeführt.

nm/red