Bausenatorin Katrin Lompscher stellt Pläne für Zoo-Areal vor.
Einiges hat sich bereits getan in der City West. Nun soll auch die Brache hinter dem Bahnhof Zoo genutzt werden. Die entsprechenden Pläne für das Areal stellte jüngst Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) vor. „Noch in diesem Frühjahr wollen wir den entsprechenden Aufstellungsbeschluss fertig haben“, kündigte sie während einer Standortkonferenz im Palazzo Spiegelpalast, dem großen Pavillon, der sich derzeit auf dem Grundstück befindet, an. Seit Jahren wird die Nutzung der Brache unweit des Bahnhofs Zoo diskutiert. Unter den eingebrachten Ideen fanden sich unter anderem Pläne für ein Riesenrad, Platz für einen Erweiterungsbau der Technischen Universität (TU) Berlin sowie mehr Raum für einen BVG-Betriebshof.
Neues Leben
Trotz aller Überlegungen liegt das Areal seit 2007 weitestgehend brach. Bereits vor zwei Jahren erklärte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD): „Die City West endet nicht am Bahnhof Zoo“. Damals wie heute könnte er sich nördlich der Hertzallee vor allem mehr Hochhäuser im Stile des Upper West vorstellen. Auch der Eigentümer des Areals, das Münchner Immobilienunternehmen Reiß und Co., war bei der Konferenz zugegen und kündigte einen „Nutzungsmix aus Büros, einem Gästehaus für die Universität, einem Hotel und studentischem Wohnen“ an. Das geplante 30-stöckige Hochhaus soll direkt an der Hertzallee entstehen und etwas kleiner werden als die 119 Meter hohen Nachbartürme des Upper West und des Waldorf Astoria.
Der restliche Bereich des Grundstücks wird in Abstimmung mit der TU Berlin beplant. Sie soll zudem im nördlichen Teil des Areals ein neues Gebäude für Mathematik und ein interdisziplinäres Zentrum für Modellierung und Simulation erhalten. Und auch die BVG soll nicht leer ausgehen. Ihr Busdepot, das sich aktuell noch zu Teilen auf dem Gelände befindet, soll in Richtung der Bahntrasse verschoben werden.
Preiswertes Wohnen
Die BVG gibt zudem die Flächen ihres Busparkplatzes an den Entwickler Reiß ab. Im Gegenzug erhält sie einen Teil des Riesenrad-Grundstücks. Bei den Anwohnern und Gästen stießen die Pläne auf Zustimmung. Sie forderten aber auch eine zügige Umsetzung sowie die Vermeidung von Verkehrsbehinderungen während des Ausbaus. Einige plädierten in der anschließenden Diskussionsrunde außerdem für den Bau preiswerter Studentenunterkünfte, um bedarfsgerechtes Wohnen zu fördern. Die Senatsverwaltung übernahm erst Ende vergangenen Jahres gemeinsam mit den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte die Planungshoheit für das ungenutzte Gebiet und erklärte prompt, es zu einem „attraktiven City-Quartier mit hohen Wohnanteilen“ ausbauen zu wollen. Vor allem die Hochhauspläne hatten in der Bezirksverordnetenversammlung für Unmut gesorgt. Nun herrscht aber auch hierüber größtenteils Einigkeit.
Weiteres Treffen
In einem nächsten Treffen soll die Zukunft des Bereichs südlich der Hertzallee besprochen werden. Auch hierzu sollen wieder alle Interessierten und Bürger des Bezirks eingeladen werden.
Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Schöning