Friedrichshain-Kreuzberg stärkt die kommunale Entwicklungspolitik mit dauerhafter Stelle.
Nachhaltigkeit, kritischer Konsum, globales Lernen – große Worte, doch was bedeuten sie eigentlich für Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg? Wie wollen wir in Zukunft leben? Welchen Beitrag kann jeder leisten? Und was kann die Bezirksverwaltung beitragen? Um das Thema Nachhaltigkeit mit Leben zu füllen, wurde vor zwei Jahren eine neue Stelle eingerichtet: die sogenannte Koordinationsstelle Kommunale Entwicklungspolitik, die damals berlinweit übrigens einmalig war. Wer sich im Bezirk für diese unsere „eine Welt“ engagieren möchte, findet in Helena Jansen seit jeher eine Ansprechpartnerin.
Die Stelle wurde vom Bundesministerium gefördert und ist kürzlich ausgelaufen. Nun hat sich der Bezirk jedoch dazu entschlossen, die Stelle auch über den Zeitraum der Förderung hinaus fest einzurichten, um das entwicklungspolitische Engagement nachhaltig zu sichern und langfristige Strukturen zur kommunalen Entwicklungspolitik zu schaffen. „Als weltoffener und grüner Bezirk wollen wir beim Thema Nachhaltigkeit Vorbild sein und einen eigenen Beitrag leisten – für unsere Mitarbeiter, für die Menschen im Bezirk und darüber hinaus. Ich freue mich, dass wir das so erfolgreiche Engagement unserer Koordinatorin nun auch langfristig fortführen können“, erklärt Bezirksstadträtin Clara Herrmann.
Durch den Einsatz der Koordinatorin konnte die Klimapartnerschaft mit San Rafael del Sur (Nicaragua) vertieft und ein gemeinsames Klimaschutz-Projekt initiiert werden. Aber auch hier vor Ort hat sich etwas getan: Der Bezirk wurde als Fairtrade-Bezirk ausgezeichnet und brachte Pilotausschreibungen zur sozialverantwortlichen Beschaffung auf den Weg. So sollen in Zukunft nur noch Natursteine im Bezirk verbaut werden, die unter fairen Bedingungen hergestellt worden sind. In Zukunft soll es wesentliche Aufgabe der Stelle sein, die nachhaltige Beschaffung auf weitere Produkte auszuweiten. So möchte der Bezirk seiner staatlichen Schutzpflicht nachkommen, nachhaltige Lieferketten zu fördern. Auch die Verwaltung selbst soll in den Fokus genommen werden und nachhaltige Entscheidungen am Arbeitsplatz angeregt und erleichtert werden.
Geplant sind weiterhin öffentliche Veranstaltungen und Kinoabende zu verschiedensten entwicklungspolitischen Fachthemen. So wird am 11. März zum klimapolitischen öffentlichen Kinoabend ins Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22, eingeladen, an dem der Film „Zwischen Himmel und Eis“ gezeigt wird. Anschließend werden die Ergebnisse aus Katowice kritisch mit Hendrik Zimmermann von Germanwatch diskutiert. Im Mai steht die Eröffnung einer Fotoausstellung zur den Auswirkungen des Klimawandels in der Partnerkommune San Rafael del Sur (Nicaragua) an.
Datum: 25. Februar 2019, Autor: red, Bild: Thinkstock/iStock/a_crotty