Landessportbund-Chef regt Umgestaltung an und kritisiert Denkmalschützer.
Berlins Landessportbund-Präsident Klaus Böger hat sich in der Diskussion um den Umbau des Olympiastadions für eine Neugestaltung des gesamten Olympiageländes ausgesprochen. „Ich würde dringend anregen, jetzt nicht nur über neue Stadionkonzepte zu reden, sondern zügig einen Masterplan für das gesamte Olympiagelände aufzulegen. Um zu sagen, was wir in nächster Zukunft auf diesen 140 Hektar machen wollen“, sagte der LSB-Chef im Zuge eines Zeitungsinterviews.
Klare Vision
Der Denkmalschutz fordere etwa beim Schwimmbad, dass die Außentribünen wiederhergestellt werden sollen, „die aber kein Mensch jemals wieder braucht“, sagte Böger und forderte: „Wir sollten uns lieber gleich mit klarmachen, was wir mit Korber-Zentrum oder Waldbühne im 21. Jahrhundert wirklich vorhaben.“ Einige Menschen würden gerne alles so erhalten lassen wie es ist. „Andere meinen, die Nazi-Erinnerungen können ruhig mal weg. Es braucht klare Vision“, betonte der 71-Jährige. Anders als Vertreter der Leichtathletikverbände hält es Böger für „einen vernünftigen Ansatz“, dass Fußball-Bundesligist Hertha BSC und der Senat der Stadt die Möglichkeiten eines Umbaus des Olympiastadions prüfen. Internationale Turniere wie das ISTAF könnten auch in einem ausgebauten Jahnsport-Park veranstaltet werden: „Die Stimmung ist dann womöglich sogar dichter als in einer riesigen 70.000er Schüssel.“
Zum Olympiagelände gehören neben dem Olympiastadion unter anderem das Deutsche Sportforum, das Olympia-Schwimmstadion und die Waldbühne.
Dpa, Portrait: dpa/Bernd von Jutrrczenka