Bild: : iStock / Getty Images Plus/ olaserBike lane on a rainy day. Sign for bicycle painted on the asphalt. Car and traffic in background. Dividing line, diminishing perspective.

Ausbau der Radinfrastruktur könnte dem Verkehr im Bezirk helfen

Die Kreuzungen und Straßenverläufe am Adlergestell auf Höhe Glienicker Weg / Köpenicker Straße, die Straße Alt-Köpenick in Höhe Bulgarische Straße sowie die Kreuzung Mentelinstraße/Rummelsbuger Straße zählten in den vergangenen zehn Jahren zu den Orten mit den meisten Verkehrsunfällen, bei denen Radfahrer verletzt wurden. Wenngleich es keine Verkehrstoten zu beklagen gab, hatte man in den Jahren 2016 und 2017 allein an diesen Orten 17 Unfälle gezählt, bei denen sich Radfahrer zum Teil schwer verletzt hatten. Diese Zahlen lieferte die Schriftliche Anfrage von Maik Penn (CDU) Ende März im Berliner Abgeordnetenhaus.

Dass sich nun ein erfreulicher Trend im Rückgang dieser Unfallzahlen abzeichnet, scheint kein Zufall zu sein. Gerade mal einen Fahrradunfall zählte die Verkehrsstatistik des Senats an diesen drei gefährlichen Verkehrsorten im vergangenen Jahr.

Vermehrte Verkehrskontrollen, repressive und präventive Maßnahmen, neue Wegeführungen, Fahrbahnmarkierungen und neue Beschilderungen nennen die Beamten des Polizeiabschnitts 65 als einen Grund für die erfreuliche Entschärfung dieser Unfallstellen. Das Treptow-Köpenicker Bezirksamt selbst sieht auch seine Bemühungen in der Umsetzung seines Radwegekonzeptes und Unterhaltung sowie Ausbesserung der vorhandenen Radwege mit dieser erfreulich ausfallenden Unfallstatistik belohnt. Immerhin 4,6 Millionen Euro flossen in den Jahren 2011 bis 2018 ins bezirkliche Wegenetz für Drahtesel.

Knapp zwei Millionen Euro kostete dabei der Unterhalt der vorhandenen Wege, rund 2,2 Millionen Euro wurde in den Bau neuer Strecken gesteckt und allein 424.000 Euro kostete die Fortführung des Dahme-Radweges auf Treptow-Köpenicker Terrain. Das Geld für diese Radstrecken konnte zumeist aus den Sachmitteltöpfen des Senats sowie aus Haushaltsmitteln zur Förderung der wachsenden Stadt (SIWANA) geschöpft werden. „Insgesamt listet der Katalog 130 Maßnahmen zur Umsetzung des neuen Radwegekonzeptes.

Derzeit sind 32 Maßnahmen davon abgeschlossen oder noch in der Umsetzung. Weitere 40 Projekte befinden sich in der Startphase“, teilt dazu das Treptow-Köpenicker Bezirksamt mit. „Verbesserung der Befahrbarkeit“, „Einrichtung von Querungsmöglichkeiten“ und „Einrichtung einer Radverkehrsanlage“ lauten dabei die Forderungen und Realisierungsvorschläge des Konzeptes, dessen Nutzen durch die aktuellen Sperrungen zahlreicher Brücken im Bezirk auch eine ganz neue Relevanz weit über den verbesserten Sicherheitsaspekt hinaus erfahren könnte.

Die Bündnisgrünen im Bezirksparlament fordern nämlich nun auch einen noch forcierteren Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur zum Beispiel im Umfeld der Salvador-Allende-Brücke. Im intakten Zustand fahren hier jeden Tag rund 28.000 Autos und Busse über die Brücke. Da die Vollsperrung noch bis mindestens 2020 andauern wird, fordern die Grünen neue Möglichkeiten der verkehrlichen Entlastung durch den Ausbau des Radverkehrs. Erste Maßnahme: Jetzt sollen auch Jugendeinrichtungen, Kiezclubs, Kirchen und andere interessierte Einrichtungen bei der Anschaffung von Lastenfahrrädern finanziell unterstützt werden. „Die Förderung von Lastenrädern durch den Bezirk wurde im letzten Dezember auf unsere Initiative hin bereits beschlossen. Jetzt muss es konkret werden. Zum Beispiel sollte am Krankenhaus und am S-Bahnhof in Köpenick ein Fahrradverleihsystem etabliert werden“, fordert dazu der Fraktionsvorsitzende Jacob Zellmer in seinem aktuellen Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung .

Datum: Text: Stefan Bartylla, Bild: Stock / Getty Images Plus/ olaser