Feierliche Verlegung am 4.Dezember.

Der Bezirk ehrt den früheren polnischen Staatsbürger Mendel Max Karp mit einem neuen Stolperstein in der Holzmarktstraße 70. Zur feierlichen Verlegung am 4. Dezember wird auch eine Großnichte des 1940 Ermordeten erwartet: die 71-jährige Psychiaterin Joanne Intrator aus New York.

Mendel Max Karp lebte in Berlin, wurde aber 1938 als sogenannter staatenloser polnischer Jude in ein eigens für 8.000 dieser Männer und Frauen eingerichtetes Lager auf der polnischen Seite verschleppt. Weder in Polen noch in Deutschland fühlte er sich zu diesem Zeitpunkt heimisch, schilderte er in mehreren Briefen an seine Verwandten. Trotz allem wollte er zurück nach Berlin, wo er die vergangenen Jahre seines Lebens verbracht hat.

1939 war es dann zwar soweit, aber der Krieg bereits im vollen Gange. Außerdem wurde ihm mitgeteilt, er solle schnellstmöglich ausreisen. Seine Pläne Deutschland in Richtung Amerika zu verlassen, wurden aber kurz vor der Abreise durch die Berliner Polizei vereitelt. Am 13. September 1939 wurde Mendel Max Karp ins KZ Sachsenhausen verschleppt, wo er im Januar 1940 ermordet wurde. Die Stolperstein-Verlegung beginnt um 14.45 Uhr.

(red)